emerge conference feiert fünfjähriges Bestehen

Wieder waren verschiedene Organisationen vor Ort um den rund 100 Teilnehmern aus 32 Ländern bereichernde Erfahrungen zu bieten. prisma war für euch mit dabei.

Ehrgeizig waren die Ziele in diesem Jahr: Im Gegensatz zu den vergangenen Konferenzen, bei denen man sich wie im Jahr 2010 auf ein einziges Land, damals Indien, konzentrierte, sollten zum fünften Jubiläum sämtliche BRIC-Länder behandelt werden. Während die Teilnehmer auf studentischer Seite hauptsächlich aus den Bereichen BWL, VWL und Recht vertreten waren, war dieses Jahr auch bei den Teilnehmern hinter dem Rednerpult eine Konzentration spürbar. Neben Unternehmensberater Roland Berger und dem Liberalen Institut waren hauptsächlich grosse Banken vertreten: Redner der UBS, Credit Suisse, Deutschen Bank und Goldman Sachs gaben sich die Klinke in die Hand.

Einblicke in öffentlichkeitsscheue Branchen

Nicht aus dieser Branche war dagegen der Workshop von George Kveton, Vizepräsident Geschäftsentwicklung bei JT International – dem drittgrössten Tabakkonzern der Welt. In einer der Diskuss ionsrunde vorausgehenden Präsentation zeigte Kveton die sich aus unternehmerischer Perspektive ergebenden Probleme in den BRICStaaten sowie mögliche Lösungsansätze auf. Als einen der wichtigsten Punkte identifizierte Kveton eine langfristige, mindestens 20 Jahre währende Perspektive. Von besonderer Wichtigkeit für den Unternehmenserfolg in BRIC- Staaten sah Kveton ausserdem das Personal: «Es geht immer und überall um die Menschen. » Zu anderen Schlüsselergebnissen aus dem bereits Jahrzehnte währenden Engagement in BRIC-Staaten gehöre des Weiteren, «immer einen Plan B in der Tasche zu haben» und die Tatsache, dass «geringe Löhne nicht unbedingt zu geringen Gesamtkosten führen». Als der Workshop zur Diskussion freigegeben wurde, dauerte es nicht lange bis auch kritische Fragen gestellt wurden. «Natürlich ist Rauchen nicht gut», so Kveton.

Wurde die Finanzkrise durch die Deregulierung ausgelöst?

Mit solchen Fragen beschäftigte sich beispielsweise Prof. Christian Hoffmann vom Liberalen Institut. Nach einer kurzen Übersicht zu Beginn seiner Keynote Speech über die Arbeit des Instituts zeigte er mehrere Folien, die Korrelationen zwischen wirtschaftlichem Freiraum und Grössen wie Wirtschaftswachstum, Armut, Kindersterblichkeit und Frieden in verschiedenen Ländern aufzeigen sollten – wie der Name der Organisation schon vermuten liess, verbunden mit der Forderung nach Deregulierung. Trotz der Statistiken hatte er es schwer die Teilnehmer auf seine Seite zu ziehen. Das lag auch an Aussagen wie: «Es ist nicht nachweisbar, dass die aktuelle Finanzkrise durch Deregulierung verursacht wurde.» Schade war auch, dass er keine Antwort hatte auf die Frage, wie schwächere und schlankere Staaten Rettungspakete in Milliardenhöhe verabschieden und ganze Länder hätten retten sollen.

Erfolg trotz später Organisation

Vor dem Conference Dinner am Freitagabend stand das Organisationskomitee prisma Rede und Antwort. «Bisher ist die Konferenz ein voller Erfolg. Viele Teilnehmer stellen viele Fragen, die Organisationen antworten gerne und es gab schon jetzt einige spannende Diskussionen», so Erich Nussbaumer. Sarah Badoux, die einzige weibliche Organisatorin, ergänzte: «Ein so grosses Thema in nur zwei Tagen unterzubringen, ist sehr herausfordernd. Bisher funktioniert es gut, Trends und Unterschiede zwischen den BRIC-Staaten herauszuarbeiten – und das, obwohl wir dieses Jahr so spät mit der Organisation angefangen haben.»

Abschliessend kann man die Konferenz jedem Studenten ans Herz legen. Der Kontakt der Studierenden untereinander, die Diskussionen mit den Unternehmen und Banken sowie der ein oder andere Perspektivenwechsel machen die emerge conference hoffentlich weiterhin zu einer wertvollen Bereicherung des Universitätslebens.


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