Filmtipp: Casanova

2005 wurde das Leben des Giacomo Casanova erneut verfilmt. Ein Mann, der es in den allgemeinen Sprachgebrauch geschafft hat mit einer Eigenschaft, die sich wohl die meisten Männer wünschen: als Sinnbild des Verführers schlechthin.

Trübsal ist nicht attraktiv. Wer geliebt sein will, muss es wert sein, geliebt zu werden.» Dies ist eine der vielen Darstellungen Casanovas zur Liebe, wie sie im nach ihm benannten Film – 2005 in die Kinos gekommen – vorzufinden sind.

Abgesehen von den philosophisch anmutenden Unterhaltungen über Liebe, welche Francesca Bruni, die weibliche Hauptrolle, und der Protagonist Casanova führen, sind Film und Charaktere einfach gehalten. Sucht man nicht nach einer tiefgründigen Verfilmung, sondern nach belustigender Unterhaltung, so lädt der farbengewaltige – wenn auch historisch nicht ganz korrekte – «Casanova» mit viel Charme und Humor dazu ein, sich einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher zu machen.

Der Film beginnt damit, dass Casanova ein Ultimatum gestellt wird, entweder bis zum Karneval zu heiraten oder Venedig zu verlassen, nachdem der berühmte Liebhaber selbst vor einem Nonnenkloster nicht Halt gemacht hat. Als er sich mit seinem amüsanten Diener Lupo Salvato auf Brautschau macht, begegnet ihm Francesca Bruni, welche im Film als Feministin in einer von Männern dominierten Gesellschaft dargestellt wird. Ihre Denkweise lässt Casanovas Interesse erwachen und ein kompliziertes Rollenspiel beginnt, in dem er sich mal als seinen Diener Lupo, dann wiederum als Francescas Verlobten Paprizzio und nicht zuletzt als Bernardo Guardi ausgibt, einen laut Inquisition ketzerischen Schriftsteller.

«Casanova» lässt sich auch all denjenigen wärmstens empfehlen, welche sich gerne von Maskenbällen und der wunderbaren Architektur Venedigs verzaubern lassen wollen. Der Film ist reich an Szenen, in denen Gondolieri über die venezianischen Kanäle fah-ren und dem Zuschauer einen imposanten Eindruck von der reizvollen Stadt vermitteln. Passend dazu ist die geschneiderte Kleidung, bei der viel Liebe zum Detail zu erkennen ist, ganz im Stil des Rokoko gehalten.

Für die eingefleischten HSG-Studierenden, welche noch nicht davon überzeugt sind, sich den Film anzusehen: Es lässt sich sehr wohl auch eine wirtschaftliche Komponente finden. Francescas Verlobter Paprizzio ist ein erfolgreicher Schweineschmalzfabrikant und behauptet, dass er sein Schmalz-Imperium mit wirtschaftlichen Kenntnissen aus Genua führt.


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