Wie jede gute Gründungsgeschichte beginnt auch die des Industrial Clubs in der Kneipe bei einem Bier. Als die Zungen lockerer werden, erzählt uns Enzo von seiner Idee, den Studierenden der HSG neben den gängigen Optionen wie Banking und Consulting eine andere spannende Alternative, die Industrie, näher zu bringen. Begeistert von seiner Idee – jeder von uns hatte grosses Interesse an der Industrie, den Unternehmen und deren Produkten – beginnen wir sofort eine Diskussion: Was könnte man im Rahmen eines Vereins machen? Welche Unternehmen könnte man ansprechen? Haben Studierende der HSG überhaupt Interesse an so einem Verein? Was sind die ersten Schritte und wie finanziert man diese? Es wurde spät und wir verblieben beim Entschluss, den Verein beim nächsten Treffen offiziell zu gründen.
Gründung des Vereins
Ausgerüstet mit dem ZGB, den Akkreditierungsrichtlinien und unseren Statutenvorschlägen trafen wir uns wenige Tage später zur Gründerversammlung. Diese Thematik war Neuland für jeden von uns, und so dauerte es viele Stunden, bis Vereinszweck, Mitgliedschaften und die Rechte und Pflichten der Vereinsorgane einstimmig angenommen wurden. Als feierlicher Abschluss wurden die Ämter im Vorstand verteilt. Der Grundstein war gelegt.
Erste Schritte und kleine Erfolge
Voller Motivation machten wir uns in den folgenden Wochen an die Arbeit. Jedes Vorstandsmitglied hatte seine ganz eigenen Ideen und Vorstellungen. Gemeinsam wählten wir potenzielle Partnerunternehmen aus, gestalteten das Logo, Werbebroschüren und die Website, diskutierten mögliche Veranstaltungsformen, einigten uns auf die Art des Vereinslebens und erstellten die Budgetplanung. Grundlegende Entscheidungen wurden stets einstimmig getroffen, frei nach dem Schweizer Konkordanzprinzip. Eine sehr arbeitsintensive Zeit begann und hält auch bis heute an. Motivation schöpften wir aus den bekannten «Small Wins», denn das Feedback und die Unterstützung von Professoren waren grossartig. Unsere Wunschunternehmen Bühler, Hilti und Sulzer entschieden sich, unseren Verein zu unterstützen. Nach vier Tagen an der HSG zählte der Verein bereits über 100 Mitglieder. Ende Oktober veranstalteten wir einen öffentlichen Event mit Martin Hellweg zum Thema «Musiker & Manager – Zwischen den Welten». Im nächsten Semester planen wir neben Veranstaltungen mit Unternehmen aus der Schwerindustrie, den Fokus auf Pharma-, Konsum- und Automobilunternehmen auszuweiten.
Learning by doing
Nach fünf Monaten, die seit der Gründung vergangen sind, können wir auf eine einmalige Erfahrung zurück-blicken. Wir erlebten die Vereinsgründung so, wie wir uns eine kleine Unternehmensgründung vorstellen. Ständig warten neue Herausforderungen, die man mit Kreativität und Einsatz meistern muss. Man trägt grosse Verantwortung gegenüber allen Ansprechspartnern, namentlich den Mitgliedern, den Partnerunternehmen, der Universität sowie den Vorstandskollegen. Besonders hilfreich waren zu dieser Zeit der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung im Vorstandsteam, die keine Aufgabe zu gross erscheinen liessen. Mit voller Überzeugung können wir sagen, dass gerade diese Erfahrungen, welche die HSG durch die Unterstützung des Vereinslebens ermöglicht, einer der Gründe sind, warum ein HSG-Studium so spannend ist.