Stell dir vor, es ist Drogentest und jeder muss hin
Ärzte, Anwälte und Topmanager machen es. An der Wall Street geht es nicht ohne. Das Manager Magazin und das Handelsblatt befassen sich seit Jahren damit. Die Rede ist von Ritalin, Koks, Crystal Meth und sonstigen Drogen. Zur Leistungsstärkung versteht sich.
Da ist es nicht verwunderlich, dass auch der moderne HSG-Student in Anbetracht steigender Anforderungen, Leistungsdruck und Konkurrenz öfter auf der Toilette im Hauptgebäude verschwindet um «eine kleine Line durchzuziehen». Nicht zuletzt, da zukünftige Berufsfelder wie Banking oder Consulting als diejenigen gelten, die besonders eine substanzinduzierte Leistungssteigerung erfordern.
Geht es aber nach der Leitung der Universität, dann soll diesem Treiben demnächst ein Riegel vorgeschoben werden. Nicht nur, dass man sich seinen Kommilitonen gegenüber unfair verhält, die HSG sieht sich auch in der Pflicht, die Studenten vor sich selbst zu schützen.
Was Universitäten wie die ETH oder die WHU schon lange etabliert haben, soll spätestens bei den Assessmentprüfungen in diesem Sommer Realität werden: Verpflichtende Drogentests für alle.
Getestet wird mittels Urin- oder Speichelprobe, eine halbe Stunde vor der Prüfung in extra abgetrennten Bereichen. Dazu sollen kleine Kabinen vor den Prüfungsräumen aufgebaut werden, in denen die Studierenden ihre Proben abgeben können, die dann möglichst schnell ausgewertet werden. Wenn der Test positiv ausfällt, droht die sofortige Exmatrikulation.
Ein Problem ist die Fehlertoleranz der Tests. Auch die Frage nach der Rekurssicherheit ist noch nicht geklärt. Derzeit erwägt man die Schulung von HSG-eigenen Ärzten, die dieses Verfahren schnell, kompetent und effizient durchführen können – auch unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten.