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Herausgepickt: Marc Feldmann - prisma

Herausgepickt: Marc Feldmann

«Eine Hymne für die HSG müsste etwas Episches sein»

Was machst du neben dem Studium?
Ich mach ja das Studium nebenbei, so fühlt es sich zumindest jedes Mal vor den Prüfungen an. Ich verbringe viel Zeit mit auflegen und produzieren. Ich habe 2001 meine ersten Platten gekauft, dann jahrelang alles zusammengekauft und mich ausprobiert. Vor gut zweieinhalb Jahren hat es dann so richtig angefangen. Mittlerweile habe ich meinen Stil gefunden, deshalb benutze ich keinen Künstlernamen mehr und kann 100 % hinter meiner Musik stehen.
Kannst du damit dein Studium finanzieren?
Das funktioniert zur Hälfte, wobei den Löwenanteil wirklich die Musik ausmacht. Ich bin Resident DJ im Club Bonsoir in Bern, ich lege auch meist einmal die Woche in der Galleria hier auf, auch wenn ich da musikalisch ein wenig aus der Reihe falle. Möglich macht das die Menge an Bookings an anderen Orten, und mittlerweile kann ich dafür ganz anständige Gagen verlangen.
Und wie hört sich Marc Feldmann an?
Es ist einerseits ziemlich house-lastig, aber darunter versteht natürlich jeder etwas anderes. Im Moment liegt mir Techhouse am besten. Ich spiele aber auch gerne Intro-Sets, wo es sehr gemütlich ist und es viele Flächen in der Musik gibt. Am besten hört man sich die Mixtapes einmal selbst an.
 
Wie klappt die Vereinbarkeit von Studium und deinen Jobs? Machst du die HSG im Fernstudium?
Ich mach‘ die HSG im Partystudium (lacht). Nein, ich bin extrem viel am Zugfahren und komme für die wichtigen Vorlesungen und manche Partys nach St. Gallen. Den Rest der Zeit verbringe ich in Bern. Ich glänze eher mit Abwesenheit, diese Arroganz ist mir auch schon einmal zum Verhängnis geworden, aber bisher klappt es, mehrheitlich.
 
Und was sind deine aktuellen Projekte?
So langsam fängt es wirklich an mit Produktionen, die spielbar sind und nicht nur mir gefallen. Mir gefällt, dass neben den Bookings in Bern mit Bonsoir, Wasserwerk und anderen jetzt auch noch einige in St. Gallen, Basel und in Zürich dazukommen: Am 19.11. lege ich in der Alten Börse auf. Im November kann ich in Hamburg auftreten. Aber an der HSG werde ich sicher noch den Master in Law&Eco machen.
Wo siehst du dich nach der HSG?
Ich will nicht zu KPMG, ich will nicht zur UBS – das ist nicht meine Welt. Ich trage zwar sehr gerne Massanzüge, aber jeden Tag einen fixen Arbeitsplan zu haben und mit Zahlen zu arbeiten, ist nicht mein Ding. Ich hoffe, mich mal selbständig machen zu können. Wenn das mit dem Auflegen nicht klappt, könnte ich mir vorstellen, Consulting im Bereich Urheberrecht und Musik zu machen. Am schönsten wäre es natürlich, beides nebeneinander zu machen. Ich habe schon von einigen Klubs und Veranstaltern gehört, dass da eine Nachfrage besteht. Beispielsweise gibt es Leute, die kommen mit Podcasts aus den Klubs oder streamen live, da sind solche Fragen schon tricky und undurchsichtig.
Wenn du eine Hymne für die HSG komponieren müsstest, wie würde die klingen?
Eine Hymne HSG müsste etwas Episches sein, mit möglichst eingängigen Synthies, ein wenig Electro daruntergelegt – aber den Auftrag würde ich höchstwahrscheinlich ablehnen.
Alter: 23
Herkunft: Bern
Studium: Law & Economics, 5. Semester
Lieblingsautor: Klaus Schädelin
Film: Four Rooms
Location in SG: Kugl
Essen & Trinken: Wiener Schnitzel von Oma

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