Vor knapp 60 Jahren begann die Tradition der Norweger Community an der HSG. Im Rahmen des «Homecoming Year 2011» kehren zahlreiche Ehemalige an die HSG zurück und hauchen der alten Tradition an diversen Anlässen wieder neues Leben ein.
Gemeinsam mit der Universität hat HSG Alumni das «Homecoming Year 2011» ausgerufen: Unter diesem Motto wird eine Reihe von Anlässen durchgeführt mit dem Ziel, möglichst viele Ehemalige zurück an der HSG begrüssen zu dürfen. Neben dem HSG Alumni Forum, der Wiedereröffnung des HSG-Hauptgebäudes und der Rückkehr des HSG-Balls findet die Alma Mater Night statt, deren diesjähres Gastland Norwegen ist.
Norweger: «back in town»
Der erste norwegische Absolvent an der HSG war Jon Hoem im Jahre 1949. Danach wuchs die Anzahl der Norweger ständig und erreichte im Jahre 1963 den Höhepunkt mit 103 immatrikulierten Studierenden. Zusammen mit Harvard stand die HSG ganz oben auf der Wunschliste der Norweger. Heute ist das Bildungsangebot in Norwegen grösser, und wer ins Ausland möchte, studiert vielfach ausserhalb Europas. 2007 wurde der HSG-Alumni-Club Norge auf Initiative von Paal Østmoe gegründet und hat heute 162 Mitglieder. Trotz ihrer lockeren Art in den Bars und Restaurants der Region waren die Norweger gute Studierende. Die meisten der circa 400 erreichten einen guten Abschluss, bisher promovierten elf von ihnen an der HSG. Seine Majestät König Harald V. unterstützte das International Stu-dents‘ Committee (ISC) von Anfang an und wählte 2006 die HSG als einen der wenigen Besuchsorte anlässlich seines Staatsbesuches mit Königin Sonja.
Früher hatte der Weltverband «Allianz Norwegischer Studenten im Ausland» (ANSA) einen eigenen Verein in St. Gallen. Viele wurden auch Mitglieder der AV Mercuria und fanden dort lebenslang schweizerische Freunde. An den Wochenenden im Winter dominierten die Langläufer das Appenzeller Land, aber auch die Skihänge in St. Moritz, Davos und Zermatt wurden von den Norwegern eingenommen. Eine ganz spezielle Aufmerksamkeit wurde den HSG-Norweger zuteil, als sie 1970 die jährlichen ANSA-Skiwinterspiele in Unterwasser für norwegische Studierende in Europa ausserhalb von Norwegen organisierten. 1000 Teilnehmende kämpften um Medaillenplätze in den nordischen und alpinen Disziplinen.
«Syttende Mai» in St. Gallen
Die Feier des Nationaltages am 17. Mai war jedes Jahr ein grosses Ereignis, das mit Crevetten-Frühstück in der ehemaligen Norwegerbeiz «Biland» am Blumenbergplatz oder im «Peter und Paul» anfing und mit einem Fest an der Sitter endete. Die «Norwegerbar» am jährlichen Hochschulball war immer als «Wasserloch» berühmt für ihre Grosszügigkeit.
Wo sind die Norweger denn heute?
Auch heute sind etliche Norweger an der HSG und im Alumni-Netzwerk aktiv: Prof. Dr. Odd Gisholt ist in der Jury des St.Gallen Wings of Excellence Award des ISC, Dr. Flemming Ruud HSG-Professor für Interne und Externe Revision und Dr. Peder Greve Forschungsassistent für Internationales Management. Weil es doch deutlich weniger norwegische Studierende an der HSG gibt, schliessen sich diese vermehrt mit den Kommilitonen aus anderen skandinavischen Ländern zusammen, veranstalten Stammtische und Ausflüge und organisieren Events wie die ANSA-Winterspiele in der Schweiz.
Auch wenn das Café Seeger früher mit «Hunde und Norweger kein Zutritt» markiert war, kann man wohl mit Recht sagen, dass die Schweizer diese glücklichen und sportlichen Norweger mit einer Kombination von Horror und Bewunderung ansahen. Wir Norweger bitten um Vergebung und danken demütig für die wunderbaren Jahre in St. Gallen.