HSG im Ausnahmezustand – 40 Jahre Symposium

Sobald überall Securitas stehen und man einen mühsamen Umweg zur Bibliothek gehen muss, ist es mal wieder so weit: Das Symposium hat begonnen.

Unter dem Thema «Entrepreneurs – Agents of Change» versammeln sich Führungskräfte und Studenten aus der ganzen Welt, um eifrig zu diskutieren und Ideen auszutauschen. Zu so einem Anlass zeigt sich die HSG natürlich nur von ihrer besten Seite. Verkleidet im orange blauen Symposium-Gewand erkennt man die Uni als normaler Student beinahe nicht wieder. Es wird an nichts gespart. Die riesigen Buffets sind beinahe schon legendär und selbst die Toi-letten werden neu beschriftet. Nicht zu vergessen ist das imposante weisse Zelt, dessen Aufbau bereits im März begonnen hat und das mehr als genug Platz schafft. Den Gästen, darunter Bundespräsidentin Doris Leuthard, Josef Ackermann und Thomas Borer-Fielding, soll es an nichts fehlen. Bescheidenheit ist sicherlich keine Tugend, der während den zwei Tagen gefrönt wird.

Der Wert des Symposiums

Während den Podiumsdiskussionen zeigt sich der wahre Wert des Symposiums. Der Dialog mit den jungen Führungskräften von morgen wird von den Managern am meisten geschätzt. Die angenehme und lockere Atmosphäre im Audimax spiegelt dies wider. Einzigartig ist der offene Austausch, der durch diese Plattform möglich wird. Denn Probleme gibt es genug, die gelöst werden müssen. Allgegenwärtig sind die aktuelle Finanzkrise und die Ausschreitungen in Griechenland. Das herrschende System hat versagt, neue innovative Lösungsansätze sind gefragt. Um jedoch Veränderungen einleiten zu können, braucht es Unternehmer. Denn der Kern von Unternehmertum sei Innovation, behauptet Lord Giffith, der als Moderator durch die verschiedenen Diskussionen führt. Der ägyptische Unternehmer Shafik Gabr führt den Gedanken noch aus und sagt, dass Unternehmer eine kritische Rolle in der Transformation spielen, welche die heutige Zeit prägt.

Eigenschaften eines Unternehmers

Aber was zeichnet den Unternehmer überhaupt aus? Eine Vision muss man haben und Leidenschaft für die Sache, meint Christian von Koenigsegg, selbst Gründer und CEO von Koenigsegg Automotive AB. Denn der Weg kann steinig sein. Deshalb muss man auch gewillt sein, Risiken einzugehen, und keine Angst vor Verlusten haben. Faisel Rahman, sozialer Unternehmer im Bereich von Mikrokrediten in Grossbritannien, behauptet sogar, ein Unternehmer mache seine Sache erst richtig, wenn er mindestens zweimal gescheitert sei. Was aufzeigt, wie hart sich das Leben als Unternehmer gestaltet. Aus diesem Grund kann der Wunsch, reich zu werden, auch nicht genügen, um unternehmerisch tätig zu werden. Angad Paul, CEO von Caparo plc, meint, dass Geld für ihn nur ein Werkzeug darstellt, welches es braucht, um die Dinge am Laufen zu halten. Vielleicht eine idealistische Vorstellung, bei der es schwerfällt zu glauben, dass sie von den Anwesenden in ihren Armani-Anzügen geteilt wird.

Was kommt danach?

Mit all den neuen und alternativen Ansätzen im Hinterkopf machen sich die Manager am Wochenende auf den Weg nach Hause. Bleibt nur zu hoffen, dass das Gesagte nicht allzu schnell wieder vergessen geht. Schade auch, dass die Mehrheit der HSG-Studenten das Symposium nur von weitem mitbekommt. Tatsächlich werden sie richtiggehend abgeschottet von der High Society des Wirtschaftslebens. Falls ihr euch trotzdem für das Thema interessiert, dann schaut auf der Homepage www.stgallen-symposium.org vorbei. Dort findet ihr Videos von allen Podiumsdiskussionen und interessante Interviews.


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