In der prisma-Redaktion herrscht Ausnahmezustand. Erst gerade hat man nach ausgiebiger Recherche beweisen können, dass Ghostwriting an der HSG weit mehr als nur ein Gerücht ist, nun ist noch ein viel weitreichenderer Skandal bis zum letzten Redaktor durchgesickert: Die Namen und selbst die Fotos, die neben jedem prisma-Artikel abgedruckt sind, entsprechen oftmals nicht den wahren Autoren der Artikel. Sie sind fake, ein trügerischer Versuch einer Eigenständigkeitserklärung, die den Leser über die wahre Herkunft des Artikels hinwegtäuschen sollen.
Hochrangige Mitglieder der prisma-Redaktion schreiben ihre Artikel nicht mehr selbst. Die Zeit neben dem Studium ist zu knapp, um noch unbezahlten extracurricularen Aktivitäten nachzugehen. Campus Credits, das soziale Renommee, das ein hochrangiges Redaktionsmitglied geniesst, und nicht zuletzt der exzellente Einfluss auf den Lebenslauf sind aber dennoch Pflicht. Deshalb hat sich im letzten Jahr unter der prisma-Elite die Praxis entwickelt, die Schreibarbeit an durch das Zeitungssterben der letzten Jahre arbeitslos gewordene Journalisten outzusourcen, also selbst Ghostwriter zu engagieren. Doch wer ist Teil des Komplotts? Wer schreibt seine Artikel noch selbst? In der prisma-Redaktion ist ein Umsturz zu erwarten. Über einen möglichen Wechsel an der Spitze wird in Kürze informiert.