Das Kontextstudium soll reformiert werden. Neu soll es in Skills/Sprachen und in Fokusbereiche, eine Art Nebenfach, unterteilt werden. Schriftliche Arbeiten werden aufgewertet, um die Prüfungsleistungen anzugleichen.
An der StuPa-Sitzung Anfang März sickerten die ersten Informationen durch: Gemäss provisorischem Protokoll wird das gesamte Kontextstudium einer Reform unterzogen. Im Protokoll steht, dass die Schreibkompetenzen der Studenten gefördert werden sollen. Deswegen habe sich die School of Humanities and Social Sciences, die für das Kontextstudium verantwortlich ist, überlegt, dass die Prüfungsleistungen immer schriftliche Arbeiten beinhalten sollen. Geeinigt hat man sich «auf eine Prüfungsleistung von schriftlichen Leistungen mit zehn Seiten Umfang», steht im Protokoll weiter.
Wie ein Nebenfach
Gemäss zusätzlichen Informationen, die prisma vorliegen, ist diese Änderung aber nur ein kleiner Teil einer viel grösseren Reform, die das Kontextstudium betrifft. Das Kontextstudium, so wie wir es heute kennen, soll es nämlich ab Herbstsemester 2016 nicht mehr geben. Die Unterteilung zwischen HaKo und ReKo/KuKo dürfte hinfällig werden. Neu soll stattdessen eine Aufteilung in Skills/Sprachen und in Fokusbereiche erfolgen, letzteres Gefäss würde insbesondere aus den ehemaligen ReKo/KuKo-Kursen bestehen. Damit eröffnet sich für die Studenten die Möglichkeit, im Rahmen des Kontextstudiums quasi einen Minor zu absolvieren – so wie es Studenten anderer Schweizer Unis als Nebenfach kennen.
prisma wurde erklärt, dass hinter der Reform die Idee stehe, den Nutzen des Kontextstudiums für die Studenten zu erhöhen. Eines der identifizierten Probleme sei, dass Kurse in der Regel auf zufälliger Basis ausgewählt würden, was keine Vertiefung in ein Wissensgebiet erlaube. Mit der neuen Regelung gäbe es nun aber die Möglichkeit, verschiedene Kurse des Kontextstudiums zu einem gösseren Thema – einem von mehreren Fokusbereichen – zu belegen, wie zum Beispiel «Medien und Kommunikation». Dies würde dann im Notenauszug ausgewiesen.
Reform im Gremienlauf
Weil sich die Reform zur Zeit im Gremienlauf befindet, will Yves Partschefeld, administrativer Leiter des Kontextstudiums, aktuell nicht Stellung nehmen. Er bestätigt aber, dass die Reform zum Herbstsemester 2016 in Kraft treten wird und dass die Studenten im Sommer detailliert informiert würden. Die Informationen aus dem StuPa, welche die schriftlichen Arbeiten betreffen, seien nur ein kleiner Teil der Reform, den man im Kontext der gesamten Neuerung betrachten müsse. «Im Zuge der Reform ist eine verbindliche schriftliche Prüfungsleistung von 20’000 Zeichen – 50 Prozent der Gesamtnote – als Standard vorgeschlagen worden», sagt Partschefeld. Diese diene der Sicherstellung der Lernzielerreichung und einer Angleichung der Prüfungsleistungen.
Wie genau die Details der Reform aussehen, ist bisher noch nicht bekannt. Es bleibt also nichts anderes übrig, als bis im Sommer auf die offizielle Kommunikation zu warten.
Illustration: Janina Abrashi