Das Grauen lauert in den Einkaufszentren zur Vorweihnachtszeit …
Wenn man in der Vorweihnachtszeit, also ab Oktober, durch die Geschäfte schlendert, lacht das Herz jedes Schleckmauls – all die Weihnachtskekse, und der Guetzliteig, der nur darauf wartet, roh oder auch gebacken verschlungen zu werden. Dann schiebt man seinen Einkaufswagen nichts Böses ahnend durch die Regalreihen und plötzlich, dieses Summen im Ohr, diese altbekannte Melodie des Schreckens. Unvermittelt fängt man an mitzusummen «Last Christmas, I gave you my heart …» Neeeeeein, möchte man schreien, sich die Ohren zuhalten, den Ohrwurm nicht zulassen, aber zu spät. Wie jedes Jahr hat sich der Wham!-Virus eingenistet – wham, so schnell geht das. Alle Jahre wieder, wie «Ihr Kinderlein kommet» und «Kling Glöckchen, klingelingeling», wird «Last Christmas» in den Einkaufszentren dieser Welt, zumindest in der Schweiz, rauf und runter gespielt. Dabei hat dieses Lied wenig bis nichts Weihnachtliches an sich, geht es doch um ein gebrochenes Herz. May I quote: «Letztes Jahr gab ich dir mein Herz, aber schon am nächsten Tag hast du es weggegeben. Um mich vor Tränen zu bewahren, werde ich es dieses Jahr jemandem Besonderen geben.» Doch nicht nur der Text an sich ist ein Highlight, sondern auch der Videoclip zu diesem grossen Stück der Musikgeschichte: Die 80er-Jahre in ihrer schönsten Blütezeit, breite Schultern bei den Damen und wilde Haare bei den Herren. Gebrochene Herzen und untreue, undankbare Frauen – da wird einem richtig warm ums eigene Herz und man kann es kaum erwarten, den Baum zu dekorieren.