Von Zweifel zu Köppel

Für die Jungunternehmer an der HSG und solche, die es noch werden wollen, fand Ende April der Startsummit statt.

Mit Hansheinrich Zweifel eröffnete ein Unternehmer alter Schule den Anlass. Auch wenn man beim Stichwort Start-up heute schnell an Hightech und Internet denkt, konnten die Anwesenden sicherlich auch von seinen Erfahrungen als Pommes-Chips-Fabrikant profitieren. Damit man sich noch vertiefter mit den Weisheiten Zweifels bekannt machen konnte, lag auch dessen Buch «Chips Geschichten» am Summit auf.

Jedem das Seine

Nach der Eröffnungsrede gingen die Teilnehmer zu den verschiedenen Workshops. Diese fanden an Tag eins und zwei des Summits jeweils parallel statt und gaben den Teilnehmern die Möglichkeit, einen Einblick in verschiedene Herausforderungen des Unternehmertums zu erhaschen. Von Marketing über Markteintrittsstrategien bis hin zur Finanzierung durch Venture Capital waren die verschiedensten Themenbereiche abgedeckt. Die Teilnehmer kamen denn auch grossteils schwärmend aus den Workshops heraus. Allerdings gab es auch leise Kritik. Wie mir einige Teilnehmer in einer der zahlreichen Verpflegungspausen sagten, sei der Lern-effekt nicht ganz so gross gewesen wie erhofft. Vermutlich hätte man mehr profitiert, wenn es ausschliesslich um die Erfahrung der anwesenden Unternehmer gegangen wäre und man nicht die Zeit mit dem oberflächlichen Entwerfen von Strategien verbracht hätte.

Table Sessions

Bei den so genannten Table Sessions gab es reichlich Gelegenheit, verschiedene Jungunternehmer nach ihren Erfahrungen, ihrer Motivation oder ihrem Geschäftsmodell zu befragen. An kleinen (und etwas improvisiert wirkenden) Ständen präsentierten sich Start-ups aus den verschiedensten Sektoren. Sehr beliebt war der Stand von À La Carte Maps. Ob das an dem

grossartigen Produkt lag oder daran, dass dieses Unternehmen leicht zu verstehen ist, lässt sich nicht sagen. Etwas vereinsamt war im Vergleich dazu der Stand von PanTherapeutics. Kein Wunder, vermutlich kennen sich die wenigsten in der Krebsforschung aus. Potenziellen Jungunternehmern sei jedoch gesagt, dass man in diesem Bereich richtig schön reich werden kann, wenn man ein bisschen Glück hat. Auch Actelion war mal ein Start-up. Jetzt ist die Firma im SMI.

Neben den Keynote Speeches waren die Table Sessions vermutlich der unterhaltsamste Teil des Summit – das Abendprogramm mal ausgenommen – da hier wirklich die Gelegenheit geboten wurde, jede dumme Frage zu stellen, die gerade gestellt werden musste. Die anwesenden Gründer nahmen sich alle Zeit der Welt, um mit den neugierigen Studenten über ihre Projekte zu sprechen, und der eine oder andere kam dabei bestimmt auf eine eigene Idee.

Abgeschlossen wurde der diesjährige Summit von einem echten Publikumsmagneten: Roger Köppel. Schade war nur, dass er fast vollständig auf Polemik verzichtete und in sehr seriöser Manier über Unternehmertum sprach. Einer seiner zentralen Punkte war dabei, dass Unternehmer nur derjenige ist, dem auch wirklich die Mehrheit des Unternehmens gehört und der für seine Entscheidungen direkt mit seinem Vermögen geradesteht. Sicherlich kein schlechter Ansatz, gerade da vielerorts alles eigenverantwortliche Handeln als unternehmerisch bezeichnet wird.


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