Wege und Gabelungen

«Alle Wege führen nach Rom», besagt eine geläufige Redewendung und will zum Ausdruck bringen, dass es immer mehr als eine Möglichkeit gibt, sein Ziel zu erreichen. Klappt das Eine nicht, versucht man halt das Andere. Man möchte fast meinen, es sei vollkommen egal, wie man letzten Endes an sein Ziel gelangt.

Was im Nachhinein – und aus einer pragmatischen Sicht – durchaus stimmen mag, ist zum Vornherein keineswegs der Fall. Wie oft tun wir uns mit einer Entscheidung schwer? Wie oft straucheln wir, wenn wir an einer Gabelung stehen und definieren müssen, welchen Weg wir denn einschlagen wollen? Im Zeitpunkt der Entscheidung haben wir zwar wohl ein Ziel vor Auge, machen uns aber zumeist mehr Gedanken darüber, wie wir dorthin gelangen wollen, wo es lang gehen soll. Der Weg scheint für uns eine viel wichtigere Bedeutung zu haben – wenn auch vielleicht nur wegen der zeitlichen Nähe –, als das gesuchte Ende. Selbstredend spielt hier immer auch hinein, wie konkret wir die Ziele denn formulieren, oder eben, wie nahe wir schon an diesen sind.

Ein gutes Beispiel ist das Ziel, irgendwann die eigenen Brötchen verdienen zu können. Ob man sich für ein Studium, eine Lehre oder einen exotischeren Ansatz entscheidet, interessiert und definiert uns als Menschen um ein Vielfaches eher als der spätere Zahlungseingang Ende Monat. Dasselbe gilt, wenn zum Beispiel die US-Amerikaner im November ihren Präsidenten wählen oder aber auch nur, wenn wir uns in der Mensa für ein Menu entscheiden müssen. In jeder dieser Situationen entscheiden wir uns primär für einen Weg, den wir gehen wollen.

Von den Wegen, welche drei HSG-Alumni nach ihrem Studium eingeschlagen haben, berichten wir auch ab Seite 34. Des Weiteren bieten wir auf Seite 40 einen kurzen Überblick über die fünf «Urtypen» und deren Weg zum erfolgreichen Studium und portraitieren ab Seite 56 den Zürcher Strafrechts- und Kriminologieprofessor Martin Killias.

Zu guter Letzt möchte ich dir – liebe Leserin, lieber Leser – viel Glück und Erfolg auf deinen Wegen wünschen und wenn mal etwas schief gehen sollte, immer daran denken: Es führen eben doch alle Wege nach Rom.

Eine anregende Lektüre und ein erfolgreiches Herbstsemester!

Roman Schister
Chefredaktor


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