Wenn aus Ideen Strategien werden

Gastreferat des diesjährigen Amicitia-Preisträgers Dr. Marcus Matthias Keupp

Gastbeitrag von: Boris Fabian Keller v/o Terrarist

Am Dienstag, dem 24. Februar 2009, war es zum zweiten Mal so weit: Die Studentenverbindung A. V. Amicitia San Gallensis der Universität St. Gallen wurde durch einen Gastvortrag des amtierenden Amicitia-Preisträgers Dr. Marcus Matthias Keupp, seines Zeichens «Head of Research Lab and Habilitand at the Institute for Technology Management» an der HSG, im Restaurant Dufour beehrt. Nebst den aktiven Mitgliedern der Verbindung, also noch studierenden Amicitianern, wollten sich auch einige Altherren diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.

«Am Anfang war nicht das Licht, sondern das Chaos»

Dr. Keupp stellte den Anwesenden in der knapp einstündigen Power-Point-Präsentation das Thema sowie den Entstehungsprozess seiner Dissertation vor. «Subsidiary Initiatives in International Research and Development: A Survival Analysis», so der Titel der Arbeit. Gegenstand von Keupps Doktorarbeit ist die Überlebensfähigkeit von strategischen Initiativen in einem Unternehmen. Simpel gefragt also: Weshalb werden gewisse Inspirationen verwirklicht? Warum kommen andere nicht über das Stadium der Idee hinaus?

Was anfangs so unproblematisch und einfach erscheinen mag, war und ist in Tat und Wahrheit ein langwieriger und diffiziler Prozess. Gemäss Dr. Keupp gab es eine etwa zweijährige Phase im Verlaufe der Ideenfindung, in welcher er das konkrete Thema der Arbeit nicht wirklich vor Augen hatte: «Am Anfang war nicht das Licht, sondern das Chaos.» Je mehr man zu wissen glaube, desto weniger wisse man schlussendlich wirklich, so Dr. Keupp.

Zudem war für ihn, nebst seinem akademischen Engagement als Doktorand, die Kunst eine nicht wegzudenkende Tätigkeit für das persönliche Wohlbefinden als Ausgleich zur wissenschaftlichen Arbeit. Auf unterhaltende und stets humoristische Art und Weise präsentierte Dr. Keupp die Folien zur Ideenfindung, in denen beispielsweise die Worte «Kunst» und «Nietzsche» neben den sorgfältig evaluierten Überthemen zur Dissertation zu lesen waren.

«Ich sehe den heiligen Gral»

Die «Erleuchtung» hatte Dr. Keupp bei einem Vortrag des renommierten Forschers Prof. Steven W. Floyd, welcher sich auf dem Gebiet des strategischen Managements international einen Namen gemacht hat. Das Thema, die «Überlebensfähigkeit von Initiativen», war gefunden. Während seines Referats betonte Dr. Keupp mehrfach, dass viele Inspirationen und Informationen nicht etwa aus dem Studium von Lehrbüchern, sondern vielmehr aus dem direkten Kontakt zu Wissenschaftlern und Leuten aus der Wirtschaft sowie aus Eigeninitiative und Kreativität hervorgegangen sind.

Im Namen der A. V. Amicitia San Gallensis möchte ich mich an dieser Stelle sehr herzlich für den überaus spannenden und kurzweiligen Vortrag von Herrn Dr. Keupp bedanken. Wir freuen uns schon jetzt auf ähnlich erfrischende Gastvorträge in den kommenden Jahren.

Zur Person
Dr. Marcus Matthias Keupp wurde am 29.09.1977 in Freiburg im Breisgau geboren. Er studierte an der University of Warwick sowie an der Universität Mannheim. Die Dissertation «Subsidiary Initiatives in International Research and Development: A Survival Analysis» verfasste er mit Hilfe seiner Doktorväter Prof. Dr. Oliver Geissmann und Prof. Dr. Andreas Herrmann an der Universität St. Gallen. Dr. Keupp spricht neben seiner Muttersprache Deutsch fliessend Englisch, Französisch, Latein und besitzt gute Kenntnisse in Spanisch und Arabisch. Nebst der akademischen Tätigkeit widmet sich Dr. Keupp auch intensiv seiner Kunst (www.keupp-art.ch).
Der Amicitia-Preis
Unsere Altherrenschaft (AHAH) der A. V. Amicitia San Gallensis prämiert jährlich die beste Dissertation der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten an der Universität St. Gallen mit einem Preisgeld von CHF 3’000. Anlässlich der Doktoranden-Promotionsfeier wird der Preisträger jeweils im September für seine herausragende Leistung gekürt.

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