Die Geschichte des HSG-Skilagers in seiner heutigen Form begann vor mehr als 25 Jahren als Max Schnopp nach Ende seines Studiums das alljährliche Studierenden-Skilager der HSG nicht aufgeben wollte. Zusammen mit Hans-Rudi Bühler, dem Vorgänger von Dani Studer des Uni-Sportbüros der HSG, rief er daraufhin das Skilager wie es heute noch besteht, ins Leben. Von jetzt an durften auch Almuni ihre Koffer packen und sich mit den Studierenden auf der Piste tummeln.
Raumnamen im Wandel der Zeiten
Das Skilager bringt mittlerweile zahlreiche Generationen von HSGlern zusammen, was manchmal sogar zu kleineren Kommunikationsproblemen führen kann: Eine Kostprobe davon erhielten wir beim Interview mit Max Schnopp und Christian Opitz. Man wollte sich im «B-Gebäude» treffen. Dummerweise verstanden aber alle Teilnehmer darunter etwas anderes. Zu Zeiten von Max Schnopp befand sich die Bibliothek noch im heutigen Hauptgebäude, er suchte vergeblich in der falschen Aula. Auch die prisma-Assessis standen vor einem Rätsel: Sie kannten nur die numerischen Gebäudebezeichnungen und mussten erst einmal HSG-Historie googeln. Was wirklich gemeint war, ist die Pastabar neben dem Audimax. Mit etwas Verspätung fand man sich dann aber doch noch zusammen und wir durften ein Stück Skilager-Atmosphäre hautnah miterleben. Enthusiastisch erzählten Christian und Max – duzen ist im Skilager ein Muss, unabhängig von Generationenunterschieden – von gemütlichen Abenden an der Bar nach einem langen Skitag und ausführlichen Diskussion beim Vier-Gänge-Menü und in der Sauna.
Die Veranstaltung findet dieses Jahr zum 26. Mal statt, aber ist ihrer Grundidee treu geblieben. Es erwartet einen eine einzigartige Kombination aus Skispass, Kontakteknüpfen, Schlemmen und anspruchsvollen Zukunftsgesprächen. Ein typischer Tag im Skilager beginnt schon mit einer Runde Sauna am Morgen bevor es nach einem ausgiebigen (Kater-)Frühstück auf die Piste geht. Ski- beziehungsweise Snowboardlehrer sind im Preis inbegriffen, ganz flexibel und richten sich nach den Wünschen der Teilnehmer. Da die Gruppe in vier Leistungsniveaus eingeteilt wird, kommen auch Anfänger auf ihre Kosten. Nach vier Tagen intensivem Skiunterricht ist man fit für den Winter in der Schweiz. Der Muskelkater wird am besten mit einer ausgiebigen Sauna- und Wohlfühlsession am Nachmittag auskuriert. Entspannt gehts dann zum Abendessen an einem Tisch mit führenden Persönlichkeiten der Schweizer Wirtschaft und Kommilitonen. Spätestens nach dem zweiten Glas Wein unterhält man sich wie unter alten Freunden über Gott und die Welt beziehungsweise über zukünftige Jobs und mögliche Themen für Master- und Bachelorarbeiten. Nebenher werden noch die Assessis für ihre Prüfungen fit gemacht.
Schnell stellt sich heraus, dass die Alumni alles andere als ein Alt-Herren-Club sind. Auch Christian Opitz, letztes Jahr zum ersten Mal dabei, war positiv überrascht. Seine anfängliche Skepsis gegenüber der Oldie-Truppe verflog binnen Stunden und schlug in Enthusiasmus um. Jetzt fungiert er als Bindeglied zwischen Alumni und Universität und pflegt einen engen Kontakt zu Max – sicher einer der interessantesten, engagiertesten Alumni. Im Moment arbeitet er als Mitinhaber und Managing Partner bei Boyden Schweiz und sucht im Auftrag von grossen, börsenkotierten Unternehmen deren zukünftigen Führungskräfte. Bevor er seine jetzige Tätigkeit als Managing Partner bei Boyden Schweiz aufnahm, leitete er zudem mehrere Coaching- und Consulting-Unternehmen und absolvierte nach seiner Zeit an der HSG noch ein Psychologie-Studium in Zürich.
Ein schlechtes Gewissen, das Wochenende nicht über seinen Büchern zu verbringen, brauche indes keiner der Teilnehmer zu verspüren. Alumni und ältere Kommilitonen sorgen für interessante fachliche Diskussionen und stellen Tipps und Tricks für das Studium und die berufliche Zukunft bereit – und das Netzwerk an Kontakten aus dem Skilager bleibt auch darüber hinaus erhalten.
Alles auf einen Blick
Preis: 370.- Franken
4 Tage Davos (vier Sterne, Vollpension) Skipass und Nutzung des Wellnessbereichs inbegriffen. Anmelden können sich HSG-Studierende aller Stufen bis zum 22. November per E-Mail beim Unisport-Büro.
Ein Wahn ist formal ein Gedanke, ein plötzlicher Einfall, eine Sinnestäuschung. Wahn heisst dabei aber auch, dass die Realität falsch eingeschätzt wird und dass daran selbst dann festgehalten wird, wenn die Wahrnehmung und das Empfinden der Mitmenschen signifikant von der eigenen abweichen. Eine solche Wahrnehmungsstörung kann verschiedene Formen annehmen – inhaltlich kann zum Beispiel zwischen Verfolgungs-, Eifersuchts- oder Grössenwahn unterschieden werden. Bei einer «folie à deux» werden sogar der Partner oder andere Bezugspersonen in die eigene Wahnidee miteinbezogen. Allerdings gibt es nicht nur den Wahn im medizinischen Sinne, sondern auch den «Wahnsinn der Normalität», eine Wahrnehmungstäuschung oder überbewertete Ideen, denen ganze Kulturen und Epochen anheimgefallen sind, nehmen wir nur mal als Beispiel den Glauben an Hexen und ihre Verfolgung. Als «Wahnsinn der Normalität» ist die Geschichte von Robert* und seiner (Ex-)Frau Ingrid* sicherlich nicht zu bezeichnen. Als der Pharmaberater seine spätere Frau in einem Dancing in Zug kennenlernte, merkte er zunächst nicht, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Obwohl sein Umfeld, sogar sein Bruder, ein Arzt, ihn immer wieder darauf hinwies, dass mit seiner Freundin etwas nicht in Ordnung sei, ignorierte er ihre Bedenken, «wahrscheinlich wollte ich auch einfach nichts merken». Es sei ihm zwar aufgefallen, dass sie Dinge, die durchaus positiv gemeint waren – Komplimente, Geschenke – im Nachhinein negativ und falsch interpretierte. Dieses Verhalten führte er aber auf Ingrids traumatische Erfahrung mit ihrem Ex-Partner zurück, der sich das Leben nahm, nachdem er versucht hatte, sie und ihr gemeinsames Kind zu töten.
Als Nora*, das erste gemeinsame Kind von Robert und Ingrid, auf die Welt kam, traten die Symptome erst richtig zu Tage: «Meine Frau war nach der Geburt noch etwas länger im Krankenhaus. Da es mein erstes Kind war, habe ich mir nicht viel dabei gedacht, ich nahm an, es sei eine postnatale Psychose. Wegen einer Schulung musste ich zwei Monate nach der Geburt für drei Monate nach Deutschland reisen und war jeweils nur am Wochenende zuhause. Ingrid rief mich jeden Tag an, oft stundenlang, und erzählte, dass ständig Menschen ins Haus kämen und sie Angst um unser Kind habe.» Mit der Geburt von Frank*, dem zweiten gemeinsamen Kind der beiden, wurde es noch schlimmer. Wahnvorstellungen bestimmten komplett ihren Alltag, sie sei der festen Überzeugung gewesen, dass das gesamte Haus verwanzt sei, so Robert weiter.
«Nach der Sache mit ihrem Ex- Partner war Ingrid zwar in einer kurzen psychiatrischen Behandlung, hat diese aber abgebrochen und selbst auf mein Bitten hin nicht wieder aufgenommen», so Robert. Da er als Pharmavertreter arbeitete und während der Zeit seiner Ehe zu den Psychopharmaka wechselte, musste er zum Thema psychische Erkrankungen Schulungen besuchen. Da sei ihm, trotz der Alarmzeichen zuvor, erst wirklich bewusst geworden, dass seine Frau krank sein musste. Über den Wechsel zu den Psychopharmaka sei er glücklich gewesen, da er so eine Möglichkeit sah, seiner Frau zu helfen. «Ich konnte gewisse Symptome erkennen und vereinbarte deshalb selber einen Termin bei einem Psychiater. Wir machten dann auch eine Paartherapie, die aber leider erfolglos blieb – alle mussten sich ändern, nur sie nicht.»
Adolf Stern, ein US-amerikanischer Psychoanalytiker, beschrieb 1938 eine Reihe von Symptomen, die in einem Übergangsbereich zwischen Neurose und Psychose gehören, und bezeichnete Betroffene als «border line group». Bei den Symptomen ist insbesondere eine Instabilität des Selbstbildes als prägendes Element der Erkrankung zu nennen: Bei Selbstbeurteilungen werden von den Patienten oft Sätze wie zum Beispiel «Ich erlebe mich zu verschiedenen Zeiten auf völlig verschiedene Weise» angekreuzt. Weiter leiden die Betroffenen oft unter einer mangelnden Impulskontrolle; Wutausbrüche enden auch in körperlichen Auseinandersetzungen. Solche Ausbrüche hat auch Robert zu spüren bekommen: «Mitten in der Nacht schlug sie mich oft mit der Faust ins Gesicht. Im Streit warf sie Dinge nach mir. Es gab Nächte, in denen ich mich mit den Kindern in einem Zimmer verbarrikadieren musste; wenn sie solche Anfälle hatte, entwickelte sie eine unglaubliche Energie.» Borderliner neigen dazu, ihre aktuelle emotionale Situation an ihr soziales Umfeld weiterzugeben. Schon kleinste Ereignisse können sehr starke Gefühle auslösen. Problematisch ist dabei, dass die eigenen Gefühle oft den Mitmenschen zugeschrieben werden. Eine solche Projektion dient aber nur als Abwehrmechanismus gegenüber eigenen Empfindungen.
1993 wurde Ingrid zwangseingewiesen. «Sie hat oft mit Selbstmord gedroht. Aber an dem Tag, an dem ich sie zwangseinweisen liess, drohte sie auch mir und den Kindern mit dem Tod, da konnte ich nicht mehr», erzählt Robert. Während des Aufenthalts in der Psychiatrie wurde eine weitere Schwangerschaft, mit dem zweiten Sohn der beiden, Lorenz*, festgestellt, weswegen die Medikation sofort eingestellt wurde. Nach der Geburt von Lorenz war das Paar auf Drängen von Ingrid hin gerichtlich für eine kurze Zeit getrennt. Wegen der Überforderung von Ingrid und für das Wohl der Kinder kamen sie aber wieder zusammen. 2007 reichte Robert dann die gerichtliche Trennung ein – dies im Wissen, dass die Kinder vor Gericht aussagen konnten; der jüngste Sohn war nun zwölf Jahre alt. «Ich liebte Ingrid nicht mehr. Die Gefühle haben sich im Verlauf der Jahre reduziert, irgendwann waren sie völlig verloren. Trennen wollte ich mich vor allem zum Schutz der Kinder.» Um seiner Frau klarzumachen, dass es endgültig aus sei, habe er irgendwann eine imaginäre Freundin erfunden. «Sie hat Arbeitskolleginnen von mir mit Anrufen terrorisiert und mir immer wieder Eifersuchtsszenen gemacht. Das war irgendwann einfach zu viel», erläutert er seine Notlüge.
Die andauernde Belastung, die durch Ingrid in der Familie entstand, ging nicht ohne Spuren an den Kindern und Robert vorbei: «Sie schlug die Kinder, was ich aber erst später erfuhr. Es gab Momente, in denen sie eine liebevolle Mutter war, und dann ignorierte sie die Kinder plötzlich wieder. Nora und Frank lebten vorübergehend in einem Heim und waren in psychologischer Betreuung. Der Jüngste lehnte eine Behandlung ab. Natürlich versuche ich, ihnen seit der Trennung ein so normales Leben wie möglich zu bieten, aber jeder von uns hat seinen Schaden aus diesen Jahren genommen. Es war und ist nicht einfach, sich auf ein normales Leben einzustellen.» Während der 20-jährigen Ehe wurden auch die gemeinsamen Freunde immer weniger, sei es, weil Ingrid sie nicht mehr im Haus sehen wollte oder weil sie sie mit Anrufen terrorisierte und belästigte. «Sie stritt stets ab, die Anrufe getätigt zu haben, und behauptete, jemand hätte sie zusammengeschnitten und unter ihrem Namen angerufen. Sie war komplett paranoid.»
Heute lebt Robert mit seiner neuen Lebensgefährtin, ihren und seinen eigenen Kindern zusammen und versucht, die vergangenen 20 Jahre mit seiner Ex-Frau zu verarbeiten. «Ich habe sie wirklich geliebt. Ich dachte immerzu, wenn man einmal in der Kirche Ja gesagt hat, dann sagt man für immer Ja. Aber irgendwann habe ich realisiert, dass auch ich nur ein Mensch bin.» Er muss sich nun daran gewöhnen, wie es ist, mit einer geistig gesunden Frau zusammen zu sein. Über Ingrid weiss er nicht sehr viel Neues, nur dass sie nach wie vor beruflich wie auch privat keine Freundschaften schliessen kann und weiterhin mit ihren Wahnideen lebt. «Sie wird wohl ihr Leben so weiterführen und nicht realisieren wollen, dass sie krank ist.»
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*Namen der Redaktion bekannt
Borderline
Zu den Symptomen einer Borderline-Erkrankung zählen unter anderem eine Instabilität des Selbstbildes, eine mangelnde Impulskontrolle und eine Idealisierung beziehungsweise Entwertung zwischenmenschlicher Beziehungen. In der Schweiz leiden circa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung an der Erkrankung, wobei Borderline häufiger bei Frauen diagnostiziert wird.
Und wieder eine britische Rockband, möchte man meinen. Doch die Konstellation um Marcus Mumford, welche sich 2007 geformt hat, ist anders. Was die Herren mit Gitarre, Akkordeon und Banjo zaubern, lässt sich am ehesten als Folk-Rock beschreiben. Nach der Veröffentlichung einiger wenig beachteter EPs bekam die vierköpfige Gruppe die Möglichkeit, am renommierten Glastonbury Festival im Süden Englands aufzutreten und sich so einer breiteren Masse zu präsentieren. Ein Plattenvertrag und internationale Tourneen waren die Folge.
Die erste Singleauskopplung des neuen Albums, welche den Namen «I Will Wait» trägt, überzeugt auf ganzer Linie. Bereits zu Beginn wird dem Zuhörer bewusst, welche Fingerfertigkeit hinter den jeweiligen Rhythmuswechseln steckt. Die eher gemächliche vokale Begleitung erzeugt eine angenehm wahrzunehmende Geräuschkulisse, wobei man sich spätestens bei der einprägsamen Hook beim Mitnicken und Mitsingen ertappt. Weitere Anspieltipps sind der titelgebende Song «Babel», «Winter Winds» sowie «Hopeless Wanderer». Wie auch der Grossteil der restlichen Songtitel zu erkennen gibt, vermögen Mumford and Sons mit ihrem Werk eine melancholische Stimmung zu erzeugen, welche aufgrund der ausdrucksvollen stimmlichen Untermalung aber keineswegs düster oder schwerfällig wirkt; sowohl die Musikrichtung, als auch die erzeugte Atmosphäre sind keinem klar eingegrenzten Rahmen unterzuordnen, was neben der musikalischen Qualität einen weiteren Grund darstellt, sich mit Mumford und seinen Söhnen auseinanderzusetzen.
Ein Mann joggt die Strassen von New York entlang, auf seinem iPod läuft Bach. Seine Schritte sind rhythmisch und federnd. Wir sehen ihn von vorne und hinten, aus der Entfernung und im Close-up und doch bleibt es unmöglich, seine Gedanken auszumachen.
Brandon, so heisst der Mann, ist ein attraktiver Mittdreissiger. Er arbeitet in einem gut bezahlten Job in der Werbebranche und er ist süchtig – nach Sex. Er hat sich damit arrangiert, zwischen Pornos, One-Night-Stands und Prostituierten zu leben, doch dann taucht seine Schwester Sissy bei ihm auf. Genauso ungefragt, wie sie gekommen ist, zieht sie bei ihm ein und breitet sich in seinem Leben aus. Launisch, emotional instabil und extrem aufmerksamkeitsbedürftig zwingt sie Brandon dazu, sich seine Isolation einzugestehen.
Denn das ist Shame vor allem: eine Studie über Einsamkeit. So unterschiedlich Brandon und Sissy auch damit umgehen mögen, letztlich versuchen beide, die Divergenz zwischen der Unverbindlichkeit der Anonymität und dem Bedürfnis nach Nähe zu überbrücken.
So ist es im Grunde ein trauriger und ruhiger Film, was in Anbetracht des Themas vielleicht zunächst überrascht. Konkret geht es natürlich auch um Brandons Sucht, die ungeschönt in ihrer Heftigkeit und – es mag paradox klingen – Lieblosigkeit dargestellt wird. Der Film hat für Furore gesorgt, weil die beiden Hauptdarsteller Michael Fassbender und Carey Mulligan darin komplett nackt zu sehen sind. Das ist aber keine Aufmerksamkeitshascherei und schon gar kein adäquater Grund, sich Shame anzusehen, sondern nur konsequent. Denn was diesen Film auszeichnet, ist seine realistische, aber nie verurteilende Darstellung einer tabubelasteten Krankheit, die von Betroffenen – daher der Titel – überwiegend als «Schande» wahrgenommen wird.
Shame
101 Minuten
Erschienen 2011
Regie: Steve McQueen
Besetzung: Michael Fassbender, Carey Mulligan und andere
But who am I, actually? My name is Pedro Dias and right now, I am studying economics at Nova Lisbon, Bachelor level. As you may have already guessed, I am currently in St. Gallen for an exchange semester and so far, I am enjoying my time here.
When looking for possible exchange universities in a first approach, I cannot lie, I mainly searched for the most prestigious institutions in the field of economics – and obviously the University of St. Gallen perfectly fulfils this demand for academic excellence. You will hear thousands of theories to choosing a university, but in the end, the recognition of the campus will always be taken into account. Apart from a certain standard of education in your subject of choice, in the modern world, also every language you are able to learn never seems sufficient. Therefore, taking on the challenge of a Spanish friend, I decided to prove I am able to learn German – and St. Gallen fit again!
At this stage, only few Universities in the German-speaking countries remained as a possibility. So, as last criteria, I started to ponder about the location. Tired of Lisbon’s «Stau» and eager to do some sports, studying in a calm and green town with a free gym is a dream come true. Being located right in the middle of Central Europe, St. Gallen as a place of residence also offers the opportunity to visit Germany, Austria, Italy and France by train. In simple words, it is the heart of Europe and also a culture quite different from mine.
But apart from these «hard facts», I by now learned that people here are amazing; they really know how to receive an exchange student well and succeed in making me feel home. They also made my life easier by providing support just when I needed it. Furthermore, the exchange community is quite big as well, so you will never walk alone.
Despite the fact that the university of St. Gallen has a huge amount of students studying business and economics, it does not feel like living in a «monoculture», as it does at Nova. Here, some students are studying law and international affairs, so there’s a relatively large diversity concerning subjects (and also concerning nationalities, by the way). That allows me to make contact with people that think in very different ways, have different ambitions and backgrounds. In my opinion, that is wonderful, didactic and unique.
What’s more, I am undecided about my Master program and the University of St. Gallen offers the possibility of choosing Master courses for Bachelor Exchange Student like me. Hence, it may help me to decide on my future. Finally, an advice, especially for all those who are from southern countries: prepare yourselves to experience real effects of inflation and don’t forget your winter jacket!
About Pedro Dias:
Home University: Nova Lisbon
Degree seeking: Bachelor in Economics
Why St. Gallen: The University of St. Gallen is well known for its academic excellence and acknowledged to be one of the best schools for economics in German-speaking Europe. Furthermore I like the town situated in the heart of the continent.
Den Vorsitz übernimmt für die Periode 2012/2013 Paul Sailer in der Rolle des Präsidenten zusammen mit Klemens Jansen als Vize-Präsident und Jana Huber als Aktuarin. Der Präsident übernimmt dabei die Leitung sowie Moderation der Sitzungen, der Vize-Präsident unterstützt den Präsidenten und sorgt für einen guten Zusammenhalt im Team. Die Aktuarin ist für die Pflege der Protokolle sowie die Abänderung der Reglemente zuständig. Da die Ämter gerade neu besetzt wurden, werden zurzeit noch konkrete Ziele ausgearbeitet. Als einen der Hauptschwerpunkte für seine Amtszeit nennt Sailer aber die Auf- und Überarbeitung der Reglemente nach dem Reformschritt 2011/2012. Weiter ist dem neuen Präsidium die transparente Kommunikation des Studentenparlaments, die Förderung des Bewusstseins der Studierenden für dessen Arbeit sowie allgemein eine gute Zusammenarbeit von grosser Wichtigkeit.
Das Studentenparlament setzt sich aktuell aus 36 Parlamentariern und Parlamentarierinnen der Studentenschaft der Universität zusammen. Als Legislative der SHSG hat es unter anderem eine Überwachungs- und Meinungsbildungsfunktion studentischer Anliegen sowie des Vorstandes der SHSG und sorgt für die korrekte Erstellung aller Reglemente. Weiter ist die Absegnung von Budgets der verschiedenen studentischen Körperschaften eine der zentralen Aufgaben des Studentenparlaments.
Weitere Informationen zum Studenteparlament und dessen Aufgaben findet ihr unter:
http://myunisg.ch/studentenschaft/parlament.html
Alkohol, Marihuana, LSD, Koks, Speed, MDMA, Crystalmeth, Pilze. Im heutigen Studentenleben kommt man über kurz oder lang auf das Thema Drogen zu sprechen. Meistens ist es der Cousin von einem Freund eines Freundes, der schon einmal MDMA ausprobiert hat, hängen geblieben ist und jetzt als Callboy arbeitet. Oder LSD-Geschichten: Er wird mit einem Nashorn intim und sie wird von einem Ritter mit einer Lanze aufgespiesst. Wahrheitsgehalt: wahrscheinlich eher gering. Unterhaltung: je nach Geschmack relativ hoch oder niedrig.
Der amerikanische Künstler Bryan Saunders hat Drogen zu seinem Kunstobjekt gemacht. 2001 probierte er über elf Tage hinweg 18 verschiedene Drogen aus und hat während den Trips Selbstportraits von sich gezeichnet. Ursprünglich sollte das Projekt nach diesen elf Tagen enden. Saunders war so begeistert davon, wie ihn die Drogen die Welt um sich herum und sich selber neu wahrnehmen liessen, dass das Projekt mittlerweile seit mehr als zehn Jahren läuft. Der Künstler hat alles ausprobiert, was ausprobiert werden kann. Wenn etwas keine Droge war, hat er es zur Droge gemacht, indem er es gnadenlos überdosiert hat. Der Künstler bezeichnet sich nicht als drogensüchtig. Bekommt er allerdings etwas Neues, Exotisches angeboten, kann er nicht widerstehen, seiner Sammlung ein neues Bild hinzuzufügen. Und so kommt es, dass Saunders unter anderem Hustensirup, Xanax (wird bei Panikstörungen eingesetzt), Adderall (für ADHS), Badesalz, Honigöl, Marihuana oder Koks genommen und gezeichnet hat. Doch auch Saunders musste die Schattenseiten des Drogenkonsums erfahren. Psychische und körperliche Leiden plagten ihn und er musste von Zeit zu Zeit kürzer treten.
Die Bilder lassen einen spannenden Blick auf etwas Faszinierendes und Verbotenes gewähren. Die Wahrnehmung des Künstlers wird durch die Drogen stark verändert. Bei einer Diskussion über das Projekt «Drugs» vertrat jemand die Meinung, dass dieses Projekt sinnlos wäre und rein gar nichts mit Kunst zu tun hätte. Aber müssen Kunstprojekte denn immer von der breiten Masse getragen werden? Darf Kunst nicht einfach sinnlos sein? Natürlich hat sich Saunders mit dem Projekt in Lebensgefahr gebracht. Und es ist sicherlich nicht empfehlenswert, das Projekt nachzuahmen. Trotzdem ist es faszinierend zu sehen, wie die Substanzen den Künstler beeinflusst haben. Manche Portraits lassen schmunzeln, andere sind erschreckend. Auf jeden Fall berühren sie – positiv oder negativ. Und ist nicht genau das Kunst? Kunst soll bewegen. Kunst muss einem nicht gefallen, um Kunst zu sein. Kunst muss gar nichts und darf alles. For art’s sake hat sich Saunders manchmal mehr und manchmal weniger in Lebensgefahr gebracht und Kunst geschaffen. In diesem Sinne lassen wir die verschiedenen Portraits auf uns wirken und lauschen den Geschichten, die sie erzählen.
Die Erklärung von Bern wurde 1968 gegründet und setzt sich für eine gerechte Globalisierung ein. Im Fokus stehen dabei die Schweizer Politik, Schweizer Unternehmen und die Schweizer Konsumenten. Die Organisation wird von 23’000 Mitgliedern über Spendengelder finanziert und ist deshalb vollständig unabhängig.
Urs Rybi, Sie sind für die Erklärung von Bern im Bereich «Rohstoffe» tätig. Wie sind Sie zu der EvB gekommen?Mein Berufsleben hat im Bereich Solarenergie bei Greenpeace begonnen, da mich speziell Umweltthemen und besonders die Verkehrs- und Energiepolitik interessierten. Danach habe ich Politologie, Sozialpsychologie und Soziologie an der Universität Zürich studiert. Nachdem ich eine Zeit lang für die Schweizerische Flüchtlingshilfe und Amnesty International gearbeitet habe, kam ich dann zur Erklärung von Bern. Die EvB setzt sich besonders für die Menschenrechte im Bereich der Wirtschaft ein.
In den Statuten der EvB steht, dass sie sich für eine gerechte Globalisierung einsetzt. Was heisst das?Wir setzen uns dafür ein, dass nicht nur die Nachteile, sondern auch die Vorteile globalisiert werden. Zurzeit profitiert nur eine kleine Gruppe, nicht nur finanziell, sondern auch allgemein, von einer besseren Lebensqualität. Aber viele werden durch die Globalisierung mehr eingeschränkt, als dass sie die Vorteile nutzen könnten. Deutlich wird dies vor allem bei den so genannten «governance gaps» – die Unternehmen haben sich schneller globalisiert als die Staaten. Ein Problem tritt insbesondere dann auf, wenn Unternehmen sich nicht freiwillig an gewisse menschenrechtliche Mindeststandards halten. In «high risk zones» brauchen Unternehmen, wenn sie sich dort ansiedeln wollen, ein besonders gutes Risikomanagement, um potenzielle Menscherechtsverletzungen erkennen zu können.
Im September 2011 veröffentlichte die EvB das Buch «Rohstoff – Das gefährlichste Geschäft der Schweiz», an welchem auch Sie mitschrieben. Warum haben Sie sich gerade für das Thema Rohstoffe und Rohstoffhandel entschieden?Über die Jahre wurde immer deutlicher, dass die Schweiz für Rohstofffirmen ein wichtiger Standort ist. Aus langjähriger Erfahrung ist leider auch bekannt, dass der Rohstoffbereich einer der heikelsten Bereiche ist, wenn es um Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden geht. Unser Augenmerk lag dabei auf der Frage, wie der grosse Unterschied zwischen den märchenhaften Einnahmen der Firmen und ihres Managements selbst und den schlechten Bedingungen für die Arbeiterinnen und Arbeiter sowie die gesamte Bevölkerung vor Ort zu erklären ist.
Der Rohstoffhandel hat sich aber auch stark verändert. Früher waren exklusive Informationen der entscheidende Vorsprung, den man gegenüber der Konkurrenz und auch gegenüber der Öffentlichkeit hatte. Er ermöglichte ein ungestörtes Arbeiten. Traditionell war es ein reines Handelsgeschäft, doch mit den neuen Kommunikationsmöglichkeiten haben die Informationen an Exklusivität verloren. Die Händler mussten sich neu orientieren, dabei war vertikale Integration das Zauberwort. Es ist lukrativer geworden, einen grösseren Teil der Wertschöpfungskette selber abzudecken, so hat zum Beispiel Glencore mittlerweile viele eigene Minen. Das heisst aber auch, dass die Branche sich noch mehr Risiken aussetzt. Seien es die offensichtlichen Risiken für die Menschen vor Ort oder aber Korruption und Steuerhinterziehung.
Warum ist die Schweiz für die Rohstofffirmen als Standort derart interessant?Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen sind hierzulande die Regulierungen relativ locker; unternehmerische Freiheit wird grossgeschrieben. Da die Schweiz früher neutral war, sind einige Dinge gelaufen, die so in anderen Ländern sicherlich nicht toleriert worden wären. Zum Beispiel handelten Schweizer Rohstoffhändler mit dem Apartheidregime in Südafrika und auch mit dem Iran, zu einer Zeit wo dieses Vorgehen im Rest der Welt als nicht opportun angesehen wurde. Dazu kommt, dass die Schweiz bei der Aussprache von Sanktionen immer relativ zögerlich vorgeht. Weiter braucht die Rohstoffbranche Geld und Schweizer Banken haben schon sehr früh das perfekte Instrument für diesen Handel geschaffen, den sogenannten Akkreditiv. Ein nicht zu vernachlässigender Punkt sind zudem die Steuern. So werden Unternehmen, die mindestens 80 Prozent ihres Geschäfts im Ausland generieren, in vielen Kantonen mit einer tieferen Steuerlast belegt. Diese Einschränkung passt natürlich perfekt zum Geschäftsmodell der Rohstoffhändler, da sie ja nur Transitgeschäfte betreiben und die Ware selbst praktisch nie in die Schweiz einführen.
Welche Vorgänge finden in der Politik statt, um dieses «schmutzige» Geschäft sicherer zu machen?Die internationale Politik beschäftigt sich gerade sehr stark mit der Transparenz der Zahlungsflüsse von Rohstoffunternehmen. Alle Zahlungen, die an staatliche Stellen geleistet werden, sollen pro Projekt ausgewiesen werden. Dies ermöglicht der Bevölkerung vor Ort zu sehen, welcher Teil der gesamten Erträge wirklich bei ihnen ankommt. Die USA haben diesen August eine solche «project by project»-Offenlegung verabschiedet. Eine weitere Bestimmung, die ebenfalls diesen August verabschiedet wurde, legt der US-amerikanischen Industrie die Pflicht auf, sorgfältig abzuklären, ob sogenannte «Konfliktmineralien» verwendet werden. Auch die EU ist gerade daran, solche Regulierungen zu erlassen. Diese Entwicklungen bedeuten aber auch, dass sich die Schweiz mit der Frage konfrontiert sieht: «Was machen wir?»
Und, was machen wir?Es gibt einen Vorstoss im Parlament, der eine solche Transparenzregelung auch für die Schweiz fordert. Wir sind gespannt auf die bundesrätliche Antwort. Ich bin optimistisch gestimmt, aber natürlich ist es alles andere als fix.
Öffentliche Panel Diskussion
Am 15.11.2012 findet von 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr die öffentliche Panel Diskussion der oikos Konferenz in der Aula statt. Bei diesem Anlass diskutiert Urs Rybi unter anderem mit Martin Fasser von der Zug Commodity Association und Stefan Grotefeld, Ethikprofessor aus Zürich, zum Thema «Rohstoffhandel, mögliche Chancen und Gefahren und die Zukunft dieser Branche in der Schweiz». Moderiert wird der Anlass von Daniel Ammann, dem Verfasser der Biografie «The King of Oil» über den Glencore-Gründer Marc Rich.
Rohstoff – Das gefährlichste Geschäft der Schweiz
434 Seiten
Salis Verlag (2012)
Man sagt, jemand «leide» unter Wahnvorstellungen, doch ist das wirklich so? Es gibt eigentlich genug Indizien dafür, dass viele psychisch Kranke gar nicht geheilt werden wollen. In Deutschland werden beispielsweise jährlich bis zu 200’000 Männer und Frauen gegen ihren Willen in die Psychiatrie eingewiesen. Das sind fast drei Mal so viele Menschen, wie St. Gallen Einwohner hat. Stellt man sich drei Städte vor, die ausschliesslich mit unfreiwilligen psychiatrischen Patienten bevölkert werden, so sind die ersten Assoziationen Chaos und vielleicht eine erhöhte Kriminalitätsrate. Die Wahrheit ist aber, dass man unter den Bewohnern dieser Städte auch überdurchschnittlich viel Potenzial für Kreativität vorfinden würde. Diesen Zusammenhang hat der ungarische Wissenschaftler Szabolcs Kéri vor einigen Jahren erkannt, als er an dem Gen Neuregulin 1 forschte, das schon länger dafür bekannt war, in einer bestimmten Variation Psychosen wie Schizophrenie zu begünstigen. Kéri nahm an, dass die Veränderung des Gens auch einen positiven Effekt haben musste, da sie andernfalls im Evolutionsprozess ausgesondert worden wäre. Er fand tatsächlich heraus, dass Testpersonen mit dem «Psychose-Gen» mit grösserer Wahrscheinlichkeit extrem kreativ waren. Schon viel früher gab es Spekulationen über den Zusammenhang von Genie und Wahnsinn; Kéris Erkenntnis zeigt eindeutig, dass beide Eigenschaften nicht durch Zufall so häufig aufeinandertreffen. Besonders unter den Künstlern, Schriftstellern und Musikern gab und gibt es viele, die nachgewiesenermassen unter Wahnvorstellungen litten, pardon, davon betroffen waren. Auch hier gibt es Grauzonen, besonders bei vor langer Zeit verstorbenen Personen ist es schwierig, rückblickend eine Diagnose zu stellen. Mozart hatte seinerzeit noch keinen Psychiater, überliefert ist aber zumindest, dass er oft extrem launisch war, nicht für längere Zeit stillhalten konnte und immer wieder verbal entgleiste. Manche attestieren ihm daher das Tourettesyndrom.
Die Reihe prominenter Künstler mit psychischen Problemen lässt sich von Edvard Munch über Robert Schumann bis hin zu Leo Tolstoi beliebig erweitern. Interessant ist vor allem, dass ihr Wahn auch immer unmittelbar mit ihrem Schaffen verknüpft ist. Das berühmteste Beispiel dafür ist vielleicht Vincent van Goghs Selbstportrait mit abgeschnittenem Ohr, in anderen Fällen wird sogar von kreativen Schaffensphasen, die aus den Wahnvorstellungen hervorgingen, gesprochen. Die konstruktive Seite der Paranoia erkannten auch die Surrealisten. Der Psychoanalytiker Jacques Lacan spricht in diesem Zusammenhang von den «fruchtbaren Augenblicken des Wahns». Einer der bekanntesten Vertreter des Surrealismus, Salvador Dalí, entwickelte sogar eine eigene Kunstform, die sich auf die Methoden der Paranoia stützt. Faszinierend war für ihn vor allem, wie Obsessionen die Wahrnehmung verzerren und steuern, so dass die Wirklichkeit wie durch einen Schleier betrachtet wird, als Ganzes aber dennoch ein einheitliches Bild ergibt. Verfolgt man diesen Gedanken weiter, könnte man sogar zum Schluss kommen, dass wir alle durch einen solchen Schleier sehen, Paranoia hin oder her. Vielleicht sind die meisten von ihnen lediglich ähnlich koloriert, wodurch kleinere Unterschiede in der Wahrnehmung nicht weiter auffallen. Man muss kein überzeugter Konstruktivist sein, um zumindest anzuerkennen, dass die Bewertung einer Situation stark von persönlichen Erfahrungen und Überzeugungen abhängt. Gerade deswegen fällt die Suche nach einer «universellen Wahrheit» so schwer und ist es nahezu unmöglich, die Trennlinie zwischen «normal» und «wahnsinnig» eindeutig festzulegen. Laut Duden ist Wahn übrigens eine «falsche Vorstellung, die sich bei jemandem festgesetzt hat». Gemäss dieser Aussage wäre wohl jeder von uns in jeder Epoche ausser der jetzigen anhand einer Reihe von «falschen Vorstellungen» als wahnsinnig erklärt worden: Frauen gehören an die Universitäten und die Welt ist eine Kugel – das wäre einem mittelalterlichen Kleinbauern genauso abwegig vorgekommen wie uns eine Invasion Ausserirdischer. Bedeutet Wahn folglich Avantgarde und Fortschritt? Nicht zwangsläufig. Zumindest sollten wir aber aufhören, dem Wahn seinen Sinn abzuerkennen.