prisma empfiehlt: So überzeugen Sie eine Katze und dann den Rest der Welt

Jay Heinrich’s Buch hilft allen ambitionierten Studierenden an der HSG, sich sprachlich und kommunikativ weiterzubilden.


„Rhetorik für ein Leben ohne Kratzer“, der Untertitel ist Programm. Alle, die eine Katze zu Hause haben, wissen um die Schwierigkeiten, auf das Verhalten des Tiers einzuwirken. Das Buch behauptet, das Zusammenleben mit den geliebten Katzen und Katern zu verbessern und gleichzeitig auch die Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern.

Schnurren

Eine der Ideen, welche Heinrichs präsentiert, ist das Schnurren. Dabei ist nicht die Idee, dass die Menschen die Geräusche imitieren, sondern das Konzept dahinter verstehen und auch anwenden. So ist es das Ziel, dass man sich bei dem Gegenüber einschmeichelt. Böse Zungen sprechen da auch von Einschleimen.

Katzen werden als Meister der Anpassung bezeichnet, sie können sich gekonnt mit ihrem Schnurren bei den unterschiedlichsten Menschen gut stellen und ihr Ziel, meistens zusätzliche Streicheleinheiten, erreichen. Wenn auch Menschen ihre Ziele erreichen wollen, dann müssen sie sich dem Gegenüber anpassen und versuchen, durch Aufbauen von Sympathien das Gegenüber zu überzeugen.

Heinrichs zeigt uns die menschliche Natur auf, inklusive ihrer dazugehörenden Schwächen. Dazu zählt beispielsweise der Drang, dazu gehören zu wollen. Dieser Zug des Menschen kann in dem oben erwähnten Beispiel ebenfalls ausgenutzt werden. So kann es das Ziel sein, in einem Konflikt die Menschen auf seine Seite zu ziehen.

Zukunft statt Vergangenheit

Jay Heinrichs macht in seiner Analyse eine Unterscheidung zwischen Schuld, Werten und Wahl, wenn er Konflikte anschaut. Die verschiedenen Kategorien sind entsprechend auf der Zeitachse auffindbar. Die Schuld ist etwas, das in der Vergangenheit passiert ist, mit dem jemand nicht zufrieden ist. Der Nachteil ist, dass daran nichts mehr geändert werden kann.

Werte sind in der Gegenwart. Werte sind nicht veränderbar und bieten keine Möglichkeit der Kompromissfindung, was Konflikte leicht eskalieren lässt. Wenn man in seiner Argumentation demnach Werte einbezieht, dann lässt man dem Gegenüber keinen Spielraum und man verheddert sich in seinen Vorstellungen.

Wahl ist jedoch in der Zukunft, man kann sich Lösungsansätze zeigen, zwischen denen man aussuchen kann. Und diese sind wieder klar zu trennen von Werten, also nicht „Ich oder die Katze“, sondern konstruktive Vorschläge, wie ein vorliegendes Problem gelöst werden kann. Wer diesen Ansatz im nächsten Konflikt anwenden wird, kann schnell feststellen, dass diese Diskussionen viel weniger erhitzt sind und auch echte Fortschritte erzielt werden können.

Fazit

Dieses Buch ist ein absolutes Muss für alle, die sich für Kommunikation interessieren und die das Glück haben, mit einer Katze zusammenleben zu dürfen. Zudem ist es als kurzes, unterhaltsame Bettlektüre nach einem strengen Uni-Tag äusserst geeignet.

10/10 auf dem Ehren-Zähler


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