Es raschelt im Software-Wald

Dem Unkraut im Software-Wald an der Universität St. Gallen wird endlich auf die Pelle gerrückt. Vorbei sind die Zeiten, wo man sich als Studierender mit Lotus Notes herumschlagen muss.

Welcher HSG-Student kennt es nicht: das ServicePortal-Dick-icht, in dem man sich unweigerlich verheddert, wenn man nur seine Noten anschauen will. Die StudyNet-Lianen, mit denen man sich durch den Kurs-Dschungel schwingt. Und dann ist da noch die Höhle von Lotus, in der man in der Dunkelheit nach Notes sucht. Man kommt schnell zum Schluss, es wäre alles wild in diesem Wald. Doch das Ressort Informatik der Universität St. Gallen macht seinen Job als Förster – auch wenn sich Programmierer selten dem Sonnenlicht stellen und ihre neuesten Kreationen von Studierenden bestaunen lassen.

Manchmal gibt es aber solche Momente, in denen Dinge wie der Kalender-Export und andere praktische Tools entstehen. Die ganz grossen Würfe sieht man jedoch selten oder bemerkt sie als Studierender kaum, denn ein Wald verändert sich bekanntlich nur langsam und schrittweise. Man ist als Durchschnitts-student schliesslich nur einige wenige Jahre hier, und so nimmt man das, was man von Anfang an im Software-Wald der HSG erlebt, als naturgegeben hin.

Unkraut «Lotus»

Nun steht aber ein Evolutionsschub in der Waldflora an und dieser soll nicht unbeleuchtet bleiben. Die HSG will ein altes Kraut, das Lotus, aus dem Software-Wald verbannen und durch neue, leistungsstärkere, resistentere und modernere Pflanzen ersetzen. So hat man aus dem Nachbarwald die Office-365-Blume verpflanzt, die mit Wohlwollen durch den Gärtner Microsoft gezüchtet wird und zukünftig die E-Mails von Studierenden beherbergen soll. Mit vielen kleinen, aber feinen Details zieht sie die Aufmerksamkeit auf sich, wie der automatischen Synchronisation von E-Mails und Kalendern mit Smartphones, Macs und PCs, gegen die das Lotus-Kraut harte Resistenzen zeigte. Sofern die Häuptlinge des Uni-Waldes im Juni ihr «Hugh» zur Zustimmung geben, kann das zarte Pflänzchen voraussichtlich sogar schon im Herbstsemster 2012 geerntet werden. Leider muss sich jeder dann selbst als Gärtner betätigen, um seine eigene Office-365-Blume zu säen – aber sogar ohne grünen Daumen sollte das kein Problem sein und wenn wir alle mitanpacken, hat das Lotus-Kraut keine Chance.

Mehr Transparenz, weniger Rauch

Hat man als Studierender dennoch Probleme, sein Gärtchen zu pflegen, gibt es noch das berühmt-berüchtigte 01-U207-Dorf. Hier verstecken sich die PC-Tutoren, die, falls dann doch gefunden, mit Hingabe helfen. Man sieht jetzt auch immer öfter die HSG-Förster, die dem Beispiel des myunisg.ch-Pfads folgen und eigene neue Routen durch das Dickicht schlagen. Das Ressort Informatik der Universität St. Gallen hat an dieser Stelle einiges geleistet – obgleich bisher versäumt wurde, die Lorbeeren zu ernten: Das Intranet für Studierende stellt in Zukunft endgültig ein Revier im Wald dar, das nur Studierende betreten dürfen. Ferner helfen diverse Linksammlungen schneller an die Lichtung zu kommen, die wir suchen.

Ein Hinweis an die Ressort-Informatik-Förster, die sich um den HSG-Software-Wald kümmern, sei dennoch angebracht: Über den Baumkronen steigen immer viele verschiedene Rauchzeichen empor und man weiss als Student nicht recht, an wen man sich schlussendlich wenden soll, um die entscheidenden Signale mitzubekommen. Viele Lagerfeuer produzieren ja bekanntlich viele Zeichen, aber auch eine Menge Rauch. Als einfacher Waldbewohner und Student wünscht man sich vielmehr ein eindeutiges und verlässliches Rauchzeichen, um über neue Gefahren im Software-Wald oder wichtige Ankündigungen der Verwaltungs-Indianer informiert zu werden.


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