How to excel in Excel

Für Einsteiger und Experten gleichermassen – Die SHSG bietet allen Studierenden die Möglichkeit, online ihre Excel-Kenntnisse zu erweitern.

Spätestens beim Einstieg in die Arbeitswelt wird vielen Studierenden klar, dass das im Studium erworbene fachliche Wissen nur einer von verschiedenen Erfolgsfaktoren ist. Es ist natürlich schwer vorauszusagen, welches Skill Set zu einem besonders erfolgreichen Berufseinstieg verhelfen wird. Fest steht aber: Ein bisschen Excel hat noch keinem geschadet. Grund genug, das neue Onlineangebot der Studentenschaft genauer unter die Lupe zu nehmen. Bryan Giger (Vorstand IT & Campus) und Florian Wussmann (Vorstand Interessenvertretung) haben uns darüber aufgeklärt.

Bryan und Florian, wie kommt die SHSG auf die Idee, Onlinekurse anzubieten? Wieso gerade für Excel?

Florian: Letztes Jahr hat das Team Lehrinnovation eine Umfrage unter den Studierenden durchgeführt. Man wollte herausfinden, welche Hard Skills benötigt werden und wo der grösste Bedarf an Kursen ist. Dabei kam heraus: die meisten Studierenden wünschen sich bessere Fähigkeiten in Microsoft Excel. Anschliessend wurde gemeinsam mit dem Ressort Finanzen eine Marktanalyse durchgeführt. Man hat 12 Anbieter für MOOCs (Massive Open Online Courses) hinsichtlich deren Aufbau, Nutzerfreundlichkeit, Inhalt und Kosten geprüft.

Seid ihr dabei mit der Universität
in den Dialog getreten?

Florian: Ja. Wir haben mit der Uni gesprochen und ihnen gesagt, dass wir im Bereich Excel ein grosses Potenzial sehen. Es ist aber nicht im Sinne des Steuerzahlers, wenn Professoren und Assistenten dafür bezahlt werden, Excel-Skills zu lehren.
Bryan: Und ihre Reichweite ist mit 40 bis 50 Studierenden pro Kurs und Semester nicht so gross wie unsere mit 8000 Lizenzen. Ausserdem hat die Universität eine spezifische Kultur als Campus-Universität, welche durch MOOCs untergraben würde. Dementsprechend werden Onlinekurse, Podcasts und Videoübertragungen eher kritisch angesehen.

Wer ist das Zielpublikum?

Florian: Im Prinzip alle immatrikulierten Studenten, weil jeder Excel irgendwann in der Praxis benutzen muss. Dementsprechend reicht unser Angebot vom Assessment-Studenten bis zum Doktoranden. Wir haben 8000 Lizenzen gekauft. Dies genügt, um alle Studierenden abzudecken.
Bryan: Die Unternehmen erwarten immer mehr, dass man damit umgehen kann. Und da die Universität kein umfangreiches Angebot in diesem Bereich hat, haben wir uns entschieden, als SHSG diese Lücke zu füllen.

Die Universität bietet aber auch Excel-Kurse an. Wieso braucht es
das zusätzliche Angebot?

Florian: Obwohl die Universität vereinzelt Excel-Kurse anbietet, sind die Plätze immer beschränkt auf ca. 40 bis 50 Personen. Unsere Plattform kann von jedem, jederzeit und von überall her benutzt werden. Wir haben bereits Studierende, welche von Japan, Singapur oder Neuseeland auf die Webseite zugreifen.
Bryan: Die Excel-Kurse der Universität gehen nicht sehr in die Tiefe und man kann nicht wirklich das Programmieren mit Excel lernen. In unserer Lizenz sind sowohl ein Basis- als auch ein weiterführender Programmierkurs inbegriffen. Das Angebot, die Kurse online absolvieren zu können, gab es bisher an der Uni nicht.

HSG-Studenten können die Kurse
gratis buchen. Wie geht das?

Florian: Nachdem die SHSG die MOOC-Anbieter geprüft hatte, wurde dem Studentenparlament (StuPa) ein Projektantrag vorgelegt. Die Marktanalyse hat ergeben, dass Filtered das beste Preis-Leistungsverhältnis anbietet. Die Einzellizenz kostet zwar 250 US Dollar, die SHSG konnte aber 8000 Lizenzen für 16 000 Pfund beziehen, umgerechnet also für ca. CHF 2.60 pro Lizenz. Das StuPa hat uns das separate Projektbudget aus studentischen Geldern genehmigt. Durch dieses Projekt schaffen wir einen Mehrwert für alle Studierenden und durch die Skaleneffekte können wir die Excel-Kurse gratis anbieten. Die von Studenten einbezahlten Gelder kommen ihnen also dadurch wieder zu Gute.

Wie muss man sich eine Lerneinheit
auf filtered.com vorstellen?

Florian: Am Anfang der Nutzung steht ein Test, bei dem man sich selbst einschätzen muss. Man kriegt Beispielfragen, legt seine Lernziele fest und definiert, welche Fähigkeiten man am Ende besitzen möchte. Anhand der Selbsteinschätzung und der Zielerwartung wird aus den knapp 150 Modulen ein individueller Lehrplan mit 60 bis 130 Kursen erstellt. Pro Modul wird ein Einführungstext angezeigt, darauf folgt ein Video und es lässt sich eine Beispieldatei herunterladen, mit der man aktiv arbeiten kann. Auf dem Dashboard sieht man jederzeit seinen Fortschritt.
Bryan: Die Plattform entfernt diejenigen Inhalte, welche man schon kennt und zeigt einem nur die Module, bei denen man noch etwas lernen kann. Deshalb heisst der Anbieter Filtered.
Florian: Zusätzlich kann man die Lerneinheiten auf seine persönliche Arbeitsumgebung anpassen, d.h. es werden fast alle Excel Versionen unterstützt. Am Ende jeder Lerneinheit steht ein kurzer Test. Je nach Antworten kriegt man darauf aufbauend weitere Lernempfehlungen. Zum Schluss kann man sich ein Zertifikat generieren lassen, auf dem detailliert erfasst ist, welche Kurse man absolviert hat und wie viel Zeit man dafür aufgewendet hat.

Sieht die SHSG meinen Lernfort-
schritt? Werden meine Daten vertraulich behandelt?

Florian: Wir sehen nur aggregierte Daten. Beispielsweise wie viele Module insgesamt abgeschlossen wurden und wie viel Zeit die Teilnehmer in den einzelnen Kursen verbracht haben. Wir können aber nicht nachvollziehen, wie gut oder schlecht sich jemand anstellt.
Bryan: Filtered wurde rechtlich dazu verpflichtet, alle Daten zu anonymisieren. Wir haben auch keine Mailadressen an Filtered weitergegeben. Die 8000 Lizenzen wurden auf die Domain unisg.ch bzw. student.unisg.ch freigeschaltet. Wir haben somit die Daten der Studierenden geschützt, welche sich nicht auf der Plattform anmelden wollen.

Auf filtered.com sind auch andere
Kurse zu finden. Ist es denkbar, dass bald mehr Kurse für HSG-Studenten zur Verfügung stehen?

Florian: Zunächst befinden wir uns in einer Testphase. Wir haben die Lizenzen für ein Jahr, bis zum 10. September 2018, gekauft. Im Laufe des kommenden Jahres werden wir die Nutzung der Plattform evaluieren. Wenn genügend Studierende das Angebot nutzen, ist es möglich, dass wir einerseits den Vertrag mit Filtered verlängern und andererseits neue Kurse anbieten werden.

Was für eine Adoptionsrate
erwartet ihr?

Florian: Dafür, dass wir bisher fast keine Werbung gemacht haben, sind die 200 Studierenden, die sich angemeldet haben, schon sehr erstaunlich. Vielleicht kriegen wir 1000 oder 1500 Studenten,


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