Am Dienstag, 20. Mai 2014, 9 bis 16 Uhr, laden die HSG und die SHSG im Foyer des Bibliotheksgebäudes zu einer öffentlichen Typisierungsaktion ein. Studierende der Universität St.Gallen haben die Initiative zugunsten blutkrebskranker Menschen ins Leben gerufen. In diesem Jahr führen sie die Aktion zum vierten Mal in Folge in Zusammenarbeit mit der Blutspende SRK Schweiz durch. Jede gesunde Person zwischen 18 und 55 Jahren hat die Möglichkeit, sich mittels Speichelprobenanalyse kostenlos und anonym in einer internationalen Datenbank für Blutstammzellen registrieren zu lassen.
Menschen mit einer Leukämie-Erkrankung sind bei der gängigen Therapieform auf übereinstimmende, «gesunde» Stammzellen angewiesen. Aufgrund der enormen Unterschiedlichkeit der Stammzellentypen gestaltet sich die Suche nach einem Spender jedoch äusserst schwierig. Die internationale Datenbank, in welcher die potentiellen Spender anonymisiert geführt werden, soll diesem Problem Abhilfe schaffen. Um die Chance eines Treffers zu erhöhen, ist die ständige Erweiterung der Datenbank von essentieller Bedeutung.
«Der Nachholbedarf in der Schweiz ist enorm», sagt HSG-Student Marius Geiker, Mitbegründer der Initiative. «Verglichen mit Deutschland ist ein sehr geringer Teil der Bevölkerung typisiert – das birgt noch grosses Potential für die Datenbank». Bereits in vergangenen Jahren wurde eine Typisierungsaktion an der HSG mit jeweils grossem Erfolg durchgeführt. «In diesem Jahr möchten wir neben den Studierenden auch die Mitarbeitenden der Universität und die St.Galler Bevölkerung erreichen», sagt Geiker. «Mit unserer Aktion möchten wir nicht nur neue Spender gewinnen, sondern auch für das Thema Leukämie sensibilisieren.» Antrieb gibt ihm der Erfolg: Bei einer früheren Aktion wurde eine Person typisiert, die im vergangenem Jahr einem Leukämieerkrankten als Blutstammzellenspender helfen konnte. Das lässt Hoffnung aufleben.
Wann und Wo
Dienstag, 20. Mai 2014, 9 bis 16 Uhr
Universität St.Gallen, Foyer, beim Eingang der Bibliothek (09-Gebäude)
Weitere Informationen
unter: www.blutstammzellen.chAuf Facebook: https://www.facebook.com/events/479202488847802/
Gastbeitrag von: Of@UniSG, Tim Salz
Der Verein der Offiziere an der Universität St. Gallen (Of@UniSG) führte am 8. April seinen jährlich stattfindenden Alumni-Event durch. Zum diesjährigem Event durften wir HSG Alumnus Dr. Josef Ackermann und seinen Weggefährten Divisionär a.D. Ulrich Zwygart herzlich willkommen heissen.
Die beiden boten den Anwesenden ein eindrückliches Gespräch. Zu Beginn liess Prof. Zwygart Dr. Ackermann simple Ja/Nein-Fragen beantworten. Auf die Frage, wie sich ein Artillerieoffizier von einem Panzeroffizier unterscheide, scherzte Dr. Ackermann mit dem Stil und Ausdruck, welche die Artilleristen zu seiner Zeit an den Tag legten. Dafür seien sie heute allesamt gehörgeschädigt, da ein Pamir eben nicht zu ihrem Stil gepasst hätte.
Der Militärdienst prägte Dr. Ackermann in vielen Belangen. Vor dem Einrücken in die RS besuchte er das Gymnasium und absolvierte die Matura mit dem Sprachtypus Griechisch und Latein. Im Militär kamen junge Männer mit den unterschiedlichsten Ausbildungen und Hintergründen zusammen, wobei für Ackermann seine Kenntnisse in Griechisch und Latein ohne Bedeutung waren. Der Student wurde mit Denkweisen und Problemlösungsmethoden konfrontiert, die für ihn bis anhin unbekannt waren. Er lernte in dieser Zeit jedoch, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und die Probleme aus ihm zuvor fremden Perspektiven nachzuvollziehen. Diese Fähigkeit kam Dr. Ackermann bis heute zu Gute und half ihm in seinen verschiedenen Führungsaufgaben.
Daneben entstanden viele treue Freundschaften, ein Netzwerk von unschätzbarem Wert. Auch das sagenumwobene Dezemberkomitee: eine Gruppe von Offizieren, darunter Ackermann, die sich alle aus der Zeit des Leutnantsabverdienens kennen und sich bis heute jährlich zu einer Wanderung zusammenfinden.
Im Weiteren hätte er auch seine Robustheit dem Militär zu verdanken. Unter den widrigsten Bedingungen Entschlüsse zu fassen, die Leute auch in schwierigen Situationen zu motivieren und der fortwährende Schlafmangel haben Dr. Ackermann abgehärtet und ihm auch in seiner beruflichen Karriere zu der notwendigen Widerstandsfähigkeit verholfen.
So beschrieb Dr. Ackermann eine Übung, bei der er 72 Panzerhaubitzen kommandieren musste. Nach der Befehlsausgabe an die entsprechenden Kommandanten eilte Ackermann zu einer Sitzung einer Bank in Zürich. Die Übung lief unterdessen weiter. Bereits wenige Stunden später kehrte er in den Dienst zurück und löste die weiteren Befehle aus. Solche und viele weitere Geschichten aus seiner aktiven Zeit wurden den versammelten Gästen vorgetragen.
Dr. Ackermann erinnerte die Anwesenden weiter an den Wert der militärischen Führungsausbildung. In der heutigen Zeit fehle es einigen, Offizieren wie Zivilisten, oftmals am Bewusstsein, was ein Offizier geleistet habe. Klar sei zwar, dass man heute kaum mehr aufgrund eines Offiziersrangs eingestellt oder befördert werde, dennoch besitze man gegenüber Mitstreitern einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Diesen solle man einsetzen und es gelte, die Gesellschaft von diesem Vorteil zu überzeugen. Dazu gehört auch, dass man sich in seiner Umwelt aktiv engagiert und sich einbringt. Dabei sollen die Offizierswerte wie Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit und Respekt gelebt und nach aussen getragen werden.
Weiter Informationen und Bilder zum Event sind auf www.ofunisg.ch zu finden.
Gastbeitrag von: AFC
Die Schweizer Hochschulmeisterschaft (SHM) im Fechten ist jedes Jahr einer der Höhepunkte des Wettkampfkalenders, da sie aufzeigt, welche Vereine und Mannschaften die Schweizer Fechtlandschaft der Hochschulen dominieren. Da die verschiedenen Universitäten ihre Mannschaften mit Elitefechtern aus der Nationalmannschaft oder ausländischen Top-Fechtern garnieren, geht sie dabei weit über das Niveau normaler studentischer Wettkämpfe hinaus.
Für den neugegründeten „Akademischen Fechtclub an der HSG“, kurz „AFC“, war die Teilnahme an diesem Wettbewerb somit nicht nur eine wichtige Standortbestimmung, sondern auch eine gute Gelegenheit, sich gegenüber den anderen Universitäten, wie Zürich, Lausanne oder Genf, zu positionieren.
Am 29. März 2014 fuhr daher die Mannschaft des AFC mit Till Ferst, Alexandre Pittet sowie Arne Manke und grossen Ambitionen im Gepäck nach Fribourg, um sich mit den etablierten Mannschaften der anderen Schweizer Hochschulen zu messen. Wegen der kurzfristigen Absage zweier weiterer Fechter war das Team des AFC zwar ersatzgeschwächt, startete aber dennoch furios in das Turnier und konnte die Mannschaft der ETH Zürich deutlich schlagen. Anschliessend kam es zur ersten grossen Belastungsprobe für den AFC. Die erstklassig besetzten Turnier-Mitfavoriten von der Universität Genf und Fribourg lieferten dem Team von der HSG einen harten Kampf, der jeweils denkbar knapp ausging: 44 zu 45 und 43 zu 45 gegen die Mannschaft der HSG. An diesem Tag war nur der spätere Turniersieger von der Universität Lausanne in der Lage den AFC deutlich zu bezwingen. Zum Abschluss zementierte der AFC mit einem klaren Sieg über die Universität Zürich die Position der HSG als diesjährig stärkste Universität der Deutschschweiz.
Im Gesamttableau sicherte der AFC der HSG damit völlig überraschend und trotz personeller Probleme den hervorragenden vierten Platz und ist damit bereits im ersten Jahr nach seiner Gründung unter den vier besten Clubs der Schweizer Universitäten angekommen. Nicht nur dieses Ergebnis, sondern vor allem die intensive Aufbau- und Nachwuchsarbeit in Kooperation mit dem Fechtclub St. Gallen machen Hoffnung, dass die HSG in der Schweizer Hochschullandschaft auch im Fechtsport eine gewichtige Rolle spielen wird.
Gastbeitrag von: Family Business Club
Am 11. März macht sich eine Gruppe von zwölf Mitgliedern des Family Business Clubs auf in Richtung einer kleinen Gemeinde im Kanton Glarus. Nach schier endloser Fahrt über verschlungene Strassen erreichen wir den kleinen Ort Ennenda mit seinen knapp 3‘000 Einwohnern. Dort steht sie: die Produktionsmanufaktur des Familienunternehmens Läderach. Zunächst bekommen wir in einem kurzen Einführungsvortag die Geschichte des Unternehmens sowie die verschiedenen Produktionsschritte von Schokoladen-Produkten von der Bohne bis zur Verpackung erläutert. Dann wird es ernst: die Gruppe macht sich – ausgestattet mit Kitteln, Mundschutz und Haarnetzen – auf in die Produktion. Erstaunt sind wir dabei von den vielen Arbeitsschritten, die nach wie vor in Handarbeit durch die geschulten Läderach-Mitarbeiter erfolgen. So werden etwa die Gesichtszüge der Osterhasen-Kollektion in den Kunststoff-Formen spiegelverkehrt „vorgeschminkt“, bevor dann die Schokolade maschinell in die geschlossene und sich drehende Form eingespritzt wird. Der Begriff „Manufaktur“ ist für die Produktionsstätte in Ennenda also durchaus passend. Bei jeder Station haben wir die Möglichkeit B-Ware, welche optisch nicht ganz perfekt ist, zu degustieren. Während die Gruppe sich an den ersten Stationen noch hungrig gibt, stellt sich nach mehrmaligem Verkosten bei vielen ein erstes Sättigungsgefühl ein. Im Anschluss an die Führung stösst dann Läderach-Verwaltungsratspräsident Jürg Läderach zu unserer Gruppe dazu und stellt sich unseren Fragen. Der Unternehmer in zweiter Generation äussert sich bescheiden in Bezug auf seinen eigenen Erfolg und gibt uns als Tipp mit auf den Weg, dass unternehmerischer Erfolg immer auch das richtige Quäntchen Glück braucht, so dass eine getroffene Entscheidung letztlich zum Erfolg wird. Rundum gesättigt und aufgrund des Schokoladenkonsums von Glückshormonen beflügelt sowie mit vielen Einsichtigen gewappnet macht sich die kleine Gruppe dann wieder auf den Rückweg nach St.Gallen. Wir danken dem Unternehmen Läderach und insbesondere natürlich Herrn Jürg Läderach für die persönlichen Einblicke in das Familienunternehmen.
Weitere Informationen findet ihr unter www.familybusinessclub.ch
Gastbeitrag von: Stephan Gemke, Chair for Entrepreneurship, www.startup.unisg.ch
Mama, Papa, ich werde Brillenverkäufer – so etwas sagen vermutlich die wenigsten HSG-Absolventen ihren Eltern, doch für Kilian Wagner und Peter Käser ist es der Traumberuf, wenngleich Brillenverkäufer untertrieben ist. Worum es eigentlich geht, ist VIU, ein junges Brillenlabel aus Zürich, das sie zusammen mit zwei Designern und einem Optiker 2013 gegründet haben. Über das gleichnamige Start-up handelt dieser Artikel und Kilian Wagner erläutert die Hintergründe.
Ein Blick in die Start-up Landschaft und schon erhält man den Eindruck, dass alles, was sich stationär vertreiben lässt, bereits im Web abgebildet sei. Ob Kleidung, Lebensmittel, Drogerieartikel, Bücher, Spielzeug, Sexutensilien oder sogar Tierfutter – für alles gibt es doch eigentlich schon einen entsprechenden Online-Shop. Ja, eigentlich schon, doch uneigentlich eben noch nicht. „Als eines der wenigen Dinge, ist die Brille im E-Commerce stark unterrepräsentiert“, erläutert Kilian und fährt fort: „Ich kenne keinen Markt, der so „old school“, ja geradezu langweilig ist, wie der Brillenmarkt“. Zwar gäbe es Mister Spex und Brille24 sowie diverse weitere Shops für Kontaktlinsen, aber verglichen mit anderen Fashion Produktkategorien, wehe im Brillenmarkt trotz seines Milliardenvolumens nur ein laues „Online-Lüftchen“. Das VIU Gründerteam bläst daher zum Angriff und prophezeit Fielmann und Co. stürmische Zeiten.
„VIU ist kein reiner Online-Shop für Brillen“, stellt Kilian zunächst einmal klar. „Es ist eine eigene Brillenmarke, da wir unsere Brillenmodelle selbst designen und in einer kleinen, italienischen Manufaktur herstellen lassen. Ein zweiköpfiges Designerteam zerbricht sich bei uns permanent den Kopf darüber, was die Brillenträger auf ihren Nasenrücken tragen werden. Hierzu umfasst unsere erste Kollektion momentan 14 verschiedene Modelle, die jeweils in 4-5 verschiedenen Farben verfügbar sind und sukzessive erweitert werden. Wir planen bereits neue Fassungen und neue Farben. Man darf gespannt sein, es wird weiterhin sehr stylish sein“, macht Kilian bereits jetzt Lust auf mehr.
Und auch sonst hat VIU weitere Vorteile zu bieten: Da wäre zunächst mal der Preis von CHF 195 für eine komplette Brille, d.h. inklusive hochwertiger Korrekturgläser. Ein Preisvorteil von mindestens CHF 405, denn Korrekturbrillen in der Schweiz kosten normalerweise durchschnittlich CHF 600. „Wieso man heute so viel für Brillen bezahlt, lässt sich durch die hohen Kosten der Optikerdistribution sowie erheblicher Machtkonzentration in der Produktion erklären. So besitzt etwa der Weltmarktführer Luxottica ein Quasimonopol auf mehr als 30 große Brillenmarken weltweit, u.a. Ray-Ban, Oakley, Persol, Prada oder Versace. Diese gehören entweder vollständig zum Luxottica Konzern oder werden unter Lizenznahme produziert und verkauft. Da VIU die komplette Wertschöpfungskette selbst kontrolliert, vom Design und der Produktion bis zum direkten Vertrieb an den Endkunden, fallen diese Kosten für den Endkunde einfach weg.
Der Kunde hat heute die Wahl zwischen einer teuren Designerbrille wie Mykita & Co., bei der man alleine für den Rahmen CHF 600 berappt, oder einem funktionalen Brillengestell von einem der großen Ketten, das zwar günstig ist, jedoch wenig Feel Good Emotionen beim Käufer auslöst. So kauft ein durchschnittlicher Brillenträger heute nur alle 3 Jahre eine neue Brille und von diesen sind ca. 50% schwarz – der Käufer entscheidet sich also oft für eine risikoarme Variante, die er in allen Lebenslagen tragen kann, und landet somit bei der zeitlosen, aber auch langweiligen Variante – kein Wunder, bei diesen Preisen.
Mit VIU wollen wir dem Kunden eine Alternative bieten, die auf der einen Seite höchste Qualitätsansprüche bedient (die Brillen werden in Zürich designed und in mehr als 80 manuellen Schritten in den italienischen Dolomiten handgefertigt) und auf der anderen Seite kein Vermögen kostet, um so dem design-affinen Kunden endlich die Möglichkeit zu bieten, die Brille als Fashion Accessoire richtig einzusetzen.
Doch wenn der Preis sinkt, leidet dann nicht auch die Qualität der Brille? Diese Frage stellt sich wohl jeder, der schon einmal beim Optiker sass?
„Nein, für die Brillenqualität hat das keine Konsequenzen“, versichert Kilian. „Denn wir haben uns dutzende Lieferanten angesehen und sind schliesslich bei einer sehr hochwertigen Manufaktur in den italienischen Dolomiten fündig geworden. Diese Manufaktur arbeitet seit mehr als 40 Jahren exklusiv mit unabhängigen Designerlabels zusammen und wer solche Referenzen besitzt, bei dem stimmt die Qualität zu 100%. Allein der Rahmen wird in über 80 manuellen Schritten gefertigt und für unser Design mussten sie sogar ihre Produktionsschritte etwas verändern. Bei uns kommt es eben auf jedes Detail an“, fährt Kilian fort. „Diese Kompromisslosigkeit in der Qualität gilt selbstverständlich auch für die Gläser. Hier arbeiten wir mit Dominik Müller von „Müller Optik Zürich“ zusammen und es werden nur entspiegelte sowie kratz- und bruchfeste Gläser verwendet“, erläutert Kilian die finale Zusammensetzung des Rahmen und der Gläser.
Da man den Zwischenhandel ausschaltet, muss VIU dem haptischen Kundenbedürfnis anderweitig entsprechen. Sie tun dies, indem man sich über den VIU Webshop vier Modelle auswählen und für vier Tage unverbindlich nach Hause liefern lassen kann – und zwar versandkostenfrei. Hat man sich in dieser viertägigen Anprobezeit für ein Modell entschieden, kommt die dann eingeschliffene VIU Brille innert einer Woche final und frei Haus geliefert. Zudem stellt VIU seine Brillen mit einem innovativen Showroom-Konzept in ausgewählten Fashionboutiquen aus, d.h. der Kunde kann dort alle VIU Modelle anprobieren und bestellt entweder direkt im Laden (via Tablet) oder später von zu Hause aus.
Bevor Kilian VIU mitgründete, war er selbst mehrere Jahre als Strategieberater bei McKinsey tätig. Ein Karriereweg, der vielen HSG-Absolventen und aktuellen Start-up Gründern nicht unbekannt ist. Seine dortigen Erfahrungen kommen ihm nun zu Gute, nicht nur bei der Entwicklung des VIU Businessmodels, sondern auch bei der Umsetzung des Startup Projekts: „McKinsey war für mich der ideale Einstieg nach der Uni, da ich noch nicht wirklich wusste, in welcher Industrie ich arbeiten will und es ein unglaublich abwechslungsreiches Lernumfeld ist. Doch was mir jetzt bei VIU am meisten zu Gute kommt ist, dass ich bei McKinsey lernen musste zu priorisieren und mich auf die wichtigsten Punkte zu konzentrieren. Die Prioritäten richtig zu setzen und nicht alles durchschnittlich, sondern die richtigen Dinge besonders gut zu machen, ist m.E. auch ein kritischer Faktor, um erfolgreich ein Startup aufzubauen, bei dem man chronisch zu wenig Ressourcen hat, der Tag weiterhin nur 24 Stunden hat und man neben VIU natürlich auch noch etwas leben will“, stellt Kilian heraus. Studienabsolventen sei daher durchaus dazu geraten, vor der Gründung als Unternehmensberater tätig gewesen zu sein. Schaden würde es nicht.
Ihr gründet oder wollt gründen? Das HSG Gründer Lab und das Center for Entrepreneurship (CfE-HSG) sind eure Ansprechpartner. Hier findest du alle Informationen.
Gastbeitrag von: Julian von Fischer, Mitbegründer “Nachttett”
Wer kennt es nicht? Es ist Freitagabend und man möchte eigentlich feiern, dass man eine weitere Woche des harten studentischen Lebens ohne grössere Schäden hinter sich gebracht hat, hat aber partout keine Ahnung wo man hingehen soll. Die Tapete der Stamm- Bar hat sich schon seit drei Semestern abgesehen und das einzige was man im Geldbeutel findet sind Rechnungen und das unbenutzte Kondom, das man in der Startwoche dort verstaut hat. So hat man sich das Studentenleben nicht vorgestellt.
Zwei HSG Studenten haben es sich zur Aufgabe gemacht, genau das zu ändern. Mit Nachttett können selbst Urgesteine der Universität, für die der Bachelor einfach nicht lange genug dauern kann, noch etwas Neues über ihre Stadt lernen. Das Prinzip ist ebenso einfach wie genial: Nachttett ist ein Quartett-Kartenspiel für die Bar- und Clubszene der Stadt St. Gallen. Jede der 32 Karten ist gleichzeitig aber auch ein einmalig einlösbarer Gutschein für die jeweilige Location, mit einem Gesamtwert des Quartetts von 400 CHF.
„Bei dieser Idee gewinnen alle.“, meint Aristid Klumbies, der gemeinsam mit Julian von Fischer das Projekt aufgezogen hat. In der Tat, denn ein Nachttett kostet gerade mal 30 CHF. Die Gutscheine reichen von Freieintritten für die besten Clubs der Stadt, über 12 Freigetränke, bis hin zu speziellen Deals, wie 3 für 1. Die Bars haben eine Möglichkeit sich bei den Studenten zu präsentieren und die Studenten können ein bisschen Abwechslung in den St. Galler Ausgangstrott bringen.
Wer Auto-Quartetts mochte, wird Nachttett lieben. Neben dem Namen und der Adresse der jeweiligen Bar stehen natürlich die Parameter im Vordergrund der Karte. Wusstest du, dass die älteste Bar der Stadt im Jahr 1537 gegründet wurde? Oder wie viel eine Stange in der süssen Eckbar am Marktplatz kostet?
Zu kaufen gibt es den Ausgangsplaner auf der Homepage www.nachttett.ch, oder lokalen Verkaufsstellen, wie dem ad hoc an der Universität. Auf der Website findet ihr weitere Informationen und ein Tourguide gibt Auskunft darüber, was für Gutscheine es genau gibt.
Gastbeitrag von: Stephan Gemke, Chair for Entrepreneurship, www.startup.unisg.ch
Was mit der Zusammenfassung von Lehrbüchern und Skripten zu einem kompakten Mitschrieb begann, entwickelte sich in den letzten 14 Jahren zur weltweit grössten Bibliothek an Buchzusammenfassungen. Kurzum: Zu getAbstract. In diesem Artikel erläutert Thomas Bergen die Entstehungsgeschichte von getAbstract und offenbart einige Hintergrundinformationen.
Die Geschichte von getAbstract beginnt wie viele Unternehmensgründungen in der Studienzeit der Gründer, im vorliegenden Fall zwischen 1987 und 1991 an der Universität St. Gallen. Ausgangspunkt war das Spannungsverhältnis aus begrenzten Kapazitäten und zunehmender Informationsmenge, mit dem sich die seit der Schulzeit befreundeten getAbstract-Gründer Rolf Dobelli, Patrick Brigger und Thomas Bergen auseinanderzusetzen hatten. Statt jede einzelne Seite der Vorlesungsskripte und Lehrbücher auswendig zu lernen, fassten sie daher die wesentlichen Informationen zusammen. Mit solchen Abstracts von Studientexten waren sie in der Lage, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, der Informationsflut Herr zu werden und nebenbei noch ihren Kommilitonen zu helfen, die sich diese Zusammenfassungen nur zu gern ausliehen. Ein Lernphänomen, das sich auch heute noch grösster Beliebtheit erfreut.
„Damals als Studierende dachten wir nicht direkt daran, daraus ein Unternehmen zu machen. Zu diesem Entschluss kam es erst einige Jahre später, als mein Freund Rolf Dobelli auch in der Praxis und bei vielen Führungskräften das Dilemma der Informationsüberfrachtung sah. Zu Studienzeiten hatten wir zunächst eine Reihe anderer Geschäftsideen im Sinn“, gibt Thomas Bergen zu verstehen. Weiter führt er aus: „Während des Studiums tauschten wir uns immer wieder über verschiedene Geschäftsideen aus. Zu mindestens 50 von diesen Ideen haben wir mehr oder weniger ausführliche Businesspläne geschrieben. Und vor getAbstract selbst initiierte ich drei andere Gründungsprojekte. So wollten wir bspw. edles Schreibpapier produzieren, einen Management Buy-out wagen oder ein Gerät zur Vermessung der Herzarterie herstellen. Kleine Beträge von vielleicht 500-1‘000 Schweizer Franken hatte ich dazu investiert. Letztendlich haben wir aber festgestellt, dass sich diese Vorhaben nicht ausgingen.“
Da eine Gründung immer mit einem hohen Risiko behaftet ist, hält Thomas Bergen nicht sonderlich viel von der sogenannten „all-in Mentalität“. Mit 24 Jahren, wenn die Opportunitätskosten vergleichsweise gering sind, könne man leicht alles stehen und liegen lassen und sich ausschliesslich seiner Geschäftsidee widmen. Das war bei Mark Zuckerberg oder Bill Gates ja genauso. Aber ab 30 Altersjahren wird der Schritt in die Selbstständigkeit schwieriger. Herr Bergen war selbst 33 Jahre alt, Vater eines Kindes und bereits in einem Unternehmen angestellt, als er getAbstract mitgründete. „Es wäre wahnsinnig gewesen, in diesem Kontext und ohne erprobtes Geschäftsmodell wieder bei null anzufangen und sich zu 100% getAbstract zu widmen. Daher haben wir uns ein Jahr Zeit gegeben, getAbstract ans Laufen zu bekommen und zu schauen, ob es sich lohnt. Rolf konnte sich damals zu 100% getAbstract widmen und ich habe in meiner Freizeit und in der Nacht mitgearbeitet. Als wir sahen, dass eine Nachfrage besteht und das Geschäftsmodell funktioniert, entschloss ich mich, meine Zeit und meine Arbeitskraft ganz getAbstract zu widmen. Leider bestand mein damaliger Arbeitgeber (eine Privatbank) jedoch auf Vertragserfüllung, so dass ich zwei Jahre lang jeweils mit einer Woche pro Monat das Geschäft in Südamerika für sie aufbaute. Geschadet hat diese Situation aber weder mir noch getAbstract oder der Privatbank: Die Privatbank ist noch heute an getAbstract beteiligt“, erläutert Thomas Bergen.
Der Erfolg gibt ihm Recht: Über 10‘000 Zusammenfassungen von Büchern, Videos (z.B. TED-Talks) und Reports (z.B. der Weltbank) aus den Sparten Politik, Ökonomie, Philosophie, Religion, Belletristik, Naturwissenschaften, Psychologie und Soziologie sind derzeit verfügbar. Viele davon in mehreren Sprachen (deutsch, englisch, spanisch, französisch, portugiesisch, russisch und chinesisch). Dies ist weltweit einzigartig. Besonders stark nachgefragt werden die Rubriken Finanzen, Führung und Management, Strategie sowie Karriere und Selbstmanagement. Mit Stolz verweist Thomas Bergen auf die kürzlich live gegangene Kooperation mit der Fachzeitschrift „The Economist“, der ersten co-gebrandeten Kooperation des Economist weltweit. Unter der Bezeichnung Compressed Finance werden in Zusammenarbeit mit der Economist Intelligence Unit die relevantesten Finanz- und Wirtschaftsreports renommierter internationaler Quellen ausgewählt und zusammengefasst.
Dass man mit über 500 Verlagen zusammenarbeite, sei absolut einzigartig und „es freut uns ungemein, dass wir das Vertrauen der Verlage immer wieder rechtfertigen und auch geniessen können“, führt Thomas Bergen die Beziehungen zu den Verlagen weiter aus. Der vermutbare Kannibalisierungseffekt, dass Zusammenfassungen dem Bücherverkauf schaden könnten, hat sich nicht eingestellt, im Gegenteil: Die Zusammenfassungen weisen auf interessante Bücher hin und wirken damit sogar verkaufsfördernd.
Zwischen zwei und vier Wochen dauert der gesamte Prozess, welcher mit der Zusendung der entsprechenden Medien durch die Verlage beginnt. Nach intensivem Lesen und Abwägen gehen die ausgewählten Werke in die Produktion (getAbstract nennt seine Redaktion Produktion), wo nach einem 6-Augen-Verfahren schlussendlich die 8- oder 5-seitige Zusammenfassung finalisiert wird. Business-Themen werden grundsätzlich immer auf fünf Seiten, TED-Talks auf zwei und Klassiker auf acht Seiten zusammengefasst – auch die Bibel, die Lieblingszusammenfassung von Thomas Bergen und eine der meistgelesensten Zusammenfassungen von getAbstract.
„Einfach war es jedoch nicht die Verlage auf der einen Seite und unsere Kunden auf der anderen Seite für uns zu gewinnen. Man muss auch gut verkaufen und überzeugen können. Und hierzu braucht es vor allem einen klaren Kundennutzen sowie Empathie. Ich hatte das Glück, dass ich gut mit Menschen kann und es mir Freude bereitet, ihnen bei ihren Problemen zu helfen. Und was wir ja machen, ist ein Problem zu lösen. Entweder ein Zeitproblem, ein Verständnisproblem oder ein Skalierungsproblem, also Wissen mitarbeiterübergreifend zugänglich zu machen. Nur deswegen kam es auch zu unserer Kooperation mit Microsoft. Nachdem es uns zweimal nicht gelungen war, einen vernünftigen Vertrieb in den USA aufzubauen, hatten wir das Glück, dass ein Mitarbeiter von Microsoft unseren Service nutzte und anfragte, ob man ihn nicht auf seine Kollegen ausweiten könne. Da damals diese Kontaktanfragen noch an mich weitergeleitet wurden, habe ich gleich die Gelegenheit ergriffen, mich direkt bei diesem Mitarbeiter zu melden und ihm anzubieten, dass ich innerhalb der nächsten Tage vorbeikommen würde. Ich hätte ohnehin in die USA fliegen müssen. Einige Tage später standen unsere Assistentin und ich bei Microsoft im Headquarter zum Meeting mit dem dortigen Chef der Bibliothek. Er musste uns jedoch versetzten, da er es wegen eines Autodefektes nicht rechtzeitig ins Büro schaffte. Erneut habe ich dann aus der Not eine Tugend gemacht, nach seiner Telefonnummer gesucht und ihn direkt angerufen und gefragt, ob wir ihm helfen könnten. Er verneinte zwar, fragte aber gleichzeitig, worum es in unserem geplatzten Meeting konkret hätte gehen sollen. Ich erinnerte ihn an getAbstract und welchen Nutzen wir Microsoft bieten könnten, woraufhin er direkt zusagte und uns bat, ihm den Kooperationsvertrag zuzusenden. Seitdem ist Microsoft einer unserer Kunden und die USA unser momentan stärkster Markt.
Auf die Frage, ob sich die Verhältnisse von damals (also 1999, dem Geburtsjahr von getAbstract) zu heute stark verändert hätten, verdeutlicht Thomas Bergen, dass die Unterschiede höchstens marginaler Natur seien: „Heute ist es vermutlich nicht mehr ganz so leicht für Start-ups, an das grosse Geld zu kommen, da es vor 14 Jahren deutlich mehr Venture Capitalists gab. Zudem gilt man heutzutage nicht mehr als technisch versiert, wenn man einen Online-Shop bauen kann. Damals war das noch ein grosser Akt, heutzutage ist es eher ein Klacks“, gibt Thomas Bergen zu verstehen. Ansonsten sei alles beim Alten geblieben: Es brauche immer noch ein exzellentes, motiviertes und sich ergänzendes Team, eine zukunftsträchtige Idee, ein funktionierendes Geschäftsmodell und ausreichende Liquidität, damit Start-ups erfolgreich werden und bleiben. Statt nur auf Marktanteile und Umsätze zu schauen, sei es viel wichtiger, so schnell wie möglich positive Deckungsbeiträge zu erwirtschaften. „Hätten wir darauf nicht geachtet, gäbe es getAbstract heute nicht mehr. Die Arbeitsplätze, die wir schaffen und erhalten, sowie der hohe Kundennutzen, den wir erzielen, all das gäbe es nicht, hätten wir nicht von Beginn an auf eine solide Finanzierung geachtet.“
Allen gründungswilligen HSGlern rät Thomas Bergen dazu, nicht blindlings drauflos zu gründen. Die Chancen und Risiken sollten im Vorfeld sorgfältig gegeneinander abgewogen werden und in einen durchdachten Businessplan münden. Von einer Strategie im Sinne von „einfach mal zu starten, das Beste zu hoffen und mal schauen, was wird“ hält er wenig, schliesslich sei es ja auch für die potentiellen Kunden nachteilig, wenn man sein Geschäftsmodell und sein Produkt ständig verändern würde.
Ebenfalls solle nur der- oder diejenige gründen, die es ernst meinen mit dem Unternehmertum. Nur des möglichen Exits wegen zu gründen, sei keine ausreichende Motivation. Das Leben als Unternehmer hat seine Hoch- und Tiefs, und da können die Gründer ihre Kraft nicht nur aus finanziellen Anreizen schöpfen. Als einen letzten Punkt warnt er davor, zu viele Anteile an Investoren abzugeben. Aus seiner eigenen Gründer- und Investmenterfahrung heraus weiss Thomas Bergen, dass Venture Capitalists rein finanz- und damit renditegetrieben sind. Wenn man als Gründer 5 Millionen Schweizer Franken aufnehme, jedoch nur 20% am Unternehmen halte, sei man ein Angestellter und kein richtiger Unternehmer mehr. Man dürfe die Kontrolle nicht abgeben. Die Gefahr sei sonst gross, zum Spielball der Investoren zu werden. Abberufungen als CEO oder zusätzliche Finanzrunden mit starker Verwässerung für die Gründer seien keine Seltenheit. Das Renditestreben der VCs sei jedoch per se nichts Schlechtes, man müsse als Gründer nur wissen, worauf man sich einlasse.
hr gründet oder wollt gründen? Das HSG Gründer Lab und das Center for Entrepreneurship (CfE-HSG) sind eure Ansprechpartner. Hier findest du alle Informationen. Und: Vom 10.3-15.3 gibt es eine Gründer-Woche an der Uni mit der HSG Gründergarage und dem START Summit. Hilfreiche Workshops, hochkarätige Experten, Gründer und Investoren erwarten Dich. Save the dates!
Wir suchen neue Vorstandsmitglieder für unseren Verein. Auf dieser Seite findest Du diesbezüglich die wichtigsten Informationen darüber, was Dich als Vorstandsmitglied erwartet, was wir von Dir erwarten und wie Du Dich bewerben kannst.
I) Was Dich als Vorstandsmitglied im Industrial Club erwartet:
Im Sommer 2014 wird unser Verein vier Jahre alt und schon jetzt blicken wir mit Freude auf das bisher Erreichte zurück. Mit über 400 Mitgliedern, vier strategischen Partnerunternehmen, über 30 bisherigen Events und einem über 300 Personen umfassenden HSG Alumni Club, zählt der Industrial Club mittlerweile zu den grössten und aktivsten Vereinen der HSG. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, die Industriebranche und ihre spannenden Unternehmen wieder vermehrt in den Fokus der Studierenden zu bringen und befinden uns auf gutem Wege.
Leider geht das Studium auch für uns einmal zu Ende, weshalb einige Vorstände des Industrial Clubs nächstes Semester leider aus dem Vorstand ausscheiden werden. Aus diesem Anlass suchen wir ab dem Herbstsemester 2014 neue, top motivierte und an der Industrie interessierte Vorstandsmitglieder, welche unsere Initiative weiterbringen wollen.
Als relativ junger und doch professionell geführter Verein bieten wir Dir die Chance, Deine Ideen einzubringen und die Weiterentwicklung aktiv mitzugestalten. Gleichzeitig warten wertvolle Erfahrungen auf Dich, wie beispielsweise der Kontakt zu Führungskräften oder die Planung und Umsetzung diverser Events. Du kannst Dich auf eine sofortige Integration in unser engagiertes Team freuen und unmittelbar mit einer abwechslungsreichen Tätigkeit starten, bei der Du die volle Verantwortung für Deine Projekte erhältst. Es gibt viele Ideen zur Weiterentwicklung, welche nur darauf warten, ergänzt, ausgearbeitet und umgesetzt zu werden.
II) Was wir von potentiellen Vorstandsmitgliedern erwarten:
Wir sind ein sehr engagiertes Team und haben viel Herzblut in den Industrial Club investiert. Deshalb ist es uns wichtig, dass auch neue Vorstände bereit sind, sich aktiv für den Verein einzusetzen – trotz entsprechendem Mehraufwand neben dem Studium. Wir haben folgende Erwartungen an potentielle Vorstandsmitglieder:
Anforderungen an Vorstandsmitglieder:
III) Wie bewirbst Du Dich als Vorstandsmitglied im Industrial Club:
Wenn Du diesem Anforderungsprofil entsprichst und Du unseren Vorstand ab kommendem Semester (HS 2014) unterstützen möchtest, dann bewirb Dich jetzt!
Deadline & Prozess:
Die genauen Interviewtermine werden wir in gemeinsamer Abstimmung festlegen. Deine Bewerbung sollte folgendermassen aufgebaut sein:
Bewerbungsinhalt:
CV
Weitere Beilagen, welche interessant sein könnten (z.B. Arbeitszeugnisse, etc.)
Schicke Dein Bewerbungsdossier digital an Maximilian Hänel (m.haenel@industrialclub.ch). Wir werden Dich nach der Prüfung der Unterlagen über das weitere Vorgehen informieren. Falls Du weitere Informationen möchtest, steht Dir der gesamte Vorstand selbstverständlich vorab auch für informelle Gespräche jederzeit zur Verfügung. Triff uns an unserem Infostand im B-Foyer vom 18.-20. März 2014 oder am 20. März 2014 ab 18:30 Uhr im [ad]hoc.
Gastbeitrag von: Stephan Gemke, Chair for Entrepreneurship, www.startup.unisg.ch
Mit seinem vierten Start-up – DeinDeal.ch – gelingt ihm der ganz grosse Wurf: Mit CHF 30‘000 gegründet und schon nach 18 Monaten ein Einstieg des Medienkonzerns Ringier als strategischer Investor für eine hundertfache Unternehmensbewertung. Wie es in dieser rasanten Zeit zuging, erläutert Adrian Locher in diesem Artikel.
Das Studium sei wichtig, aber es sei nicht alles. Noch wertvoller als eine solide Ausbildung seien die eigenen Erfahrungen, gibt Adrian Locher als Erstes zu verstehen. Die ganze Theorie nütze einem wenig ohne entsprechende Praxiserfahrung. Man müsse seine Neugierde befriedigen, sich ausprobieren, viele Dinge angehen und immer wieder neue Herausforderungen suchen und finden. Nur so liesse sich erkennen, was zu einem passe und worin man gut sei. Mit einer solchen Philosophie im Kopf verwundert es daher kaum, dass Adrian Locher seine Studienzeit sehr umtriebig und unternehmerisch gestaltete. Bereits während des Studiums baute er eine Internetagentur auf, die verschiedene Internet-Applikationen entwickelte. Gleichzeitig versuchten er und seine Mitstreiter sich im Aufbau eines e-Commerce Discountportals für Elektronikgeräte mit Direktimport aus China. Das entpuppte sich letztlich als Flop. Man wuchs zwar rasant und verkaufte 1‘000 Produkte im Monat, doch war es schlicht unmöglich, zwei Firmen gleichzeitig zu führen – ganz getreu dem Motto, dass man sich eine Braut verderbe, solange man auf zwei Hochzeiten tanze.
Dafür wuchs die Softwarefirma zu einem veritablen Unternehmen mit Kunden wie der Schweizerischen Post, Swisscom und Zurich Versicherung. Nach der Aufbauarbeit war für Adrian aber die grosse Herausforderung erledigt und er sehnte sich nach einem neuen Abenteuer auf der grünen Wiese. Deshalb verabschiedete er sich aus dem operativen Geschäft in den Verwaltungsrat und machte sich auf nach Berlin. Dort hatte er den Plan eine „Softwareschmiede“ für Social Media Tools aufzubauen. Zweimal musste er deswegen die Diplomverleihung „aufschieben“ und erhielt statt 2005 erst im darauffolgenden Jahr seine Bachelorurkunde. „Das Business hatte nun mal Priorität und mit BlackBerry, Nestlé und auch Facebook gehörten damals grosse Player zu unseren Kunden“, kommentiert Adrian seinen verzögerten Studienabschluss. „Doch so richtig Erfolg hatten wir nicht. Gemessen an heutigen Verhältnissen waren wir damals einfach zu früh am Markt. Drei Jahre lang haben wir uns mit unserem Kampagnentool durchgeschlagen, mussten dann jedoch einsehen, dass es sich nicht so skalieren liess, wie wir uns das vorstellten. Das Ganze entwickelte sich immer mehr zu einem Agenturgeschäft. Da dies aber nicht unser Ziel war, entschlossen wir uns zur Einstellung dieses Unternehmens Ende 2009“, verdeutlicht Adrian seine Beweggründe.
Wer nun denkt, dass Adrian nach diesen Erfahrungen und den zugehörigen Ups and Downs dem Internetbusiness überdrüssig wurde, wird enttäuscht: Jetzt ging es erst so richtig los. Im Jahre 2010 gründete er zusammen mit zwei Mitgründern die Goodshine AG, die Betreiberin von DeinDeal.ch. „Wir haben mit einem Betrag von rund CHF 30‘000 gegründet und mit diesem Geld eine Plattform für den Onlineverkauf von Rabattgutscheinen aufgebaut. Diese Plattform reichte aus, um erste Umsätze zu erzielen. Das hat uns finanziell enorm geholfen.“ Statt langer Existenz in der Ideenphase, war Adrian nun direkt drin im Business und die ersten Umsätze halfen, das ganze Start-up zu professionalisieren und auszubauen. Innerhalb kurzer Zeit stand dann auch die erste Finanzierungsrunde mit Klaus Hommels und Oliver Jung an. „Die beiden als Investoren haben uns auf jeden Fall weitergeholfen. Nicht nur wegen des Investments, sondern auch dank ihrer Unterstützung bei der Suche von Folgeinvestoren, sowie ihren operativen Insights , die sie aus anderen Investments einbrachten. Mit ihren Erfahrungen im Group Buying und Flash Sales-Business waren sie uns eine grosse Hilfe“, hält Adrian fest. „Ein Jahr später stieg dann Ringier als strategischer Folgeinvestor ein, an den wir 60% von DeinDeal verkauften“, fährt Adrian fort und beziffert die Valuation auf CHF 30 Mio.
„DeinDeal wuchs rasant, sollte es ja auch, doch wir wuchsen viel rascher als wir es uns je vorgestellt hatten, auch wenn der Schweizer E-Commerce Markt schon einigermassen entwickelt war,“ erzählt Adrian Locher. „Wir sind innert zwei Jahren viermal umgezogen. Unser erstes Büro war 60qm gross. Aber bei dazumal 30 Mitarbeitenden und ohne Klimaanlage im Sommer war das einfach keine dauerhafte Option. Dann sind wir in ein 260qm grosses Büro umgezogen und fanden schon das unglaublich gross. Aber bereits nach sechs Monaten wurde es wieder zu klein und wir haben erneut einen Umzug in Angriff genommen. Heute verteilen sich unsere 150 Mitarbeitenden auf drei Stockwerke und rund 1‘500 Quadratmeter Bürofläche.“
Sehr herausfordernd war zudem das schnelle Mitarbeiterwachstum. Zu fünft gestartet, hat sich das Team bis heute fast vervierzigfacht! Und so verschieden die einzelnen Personen auch sind, sie alle eint das Bekenntnis zu den drei DeinDeal-Werten: Fairness, Schlagkraft und Messbarkeit. Das seien die drei zentralen Werte von DeinDeal, wie Adrian verdeutlicht: „Wir pflegen eine sehr direkte und offene Kommunikation. Wir tauschen uns regelmässig aus, streiten auch mal gerne und lassen Fehler zu. Fehler sind erwünscht und werden nicht bestraft, denn der grösste Fehler ist es, nichts zu machen. Und genau das wollen wir nicht, wir wollen keinen Stillstand. Zudem sind wir leistungsgetrieben. Das Resultat muss stimmen. Wenn wir etwas angehen, dann weil es uns von Nutzen ist, weil es einen Impact hat. Wir initiieren keine Projekte, die nachher in der Schublade landen. Und natürlich bieten wir das klassische Start-up-Feeling, auch wenn wir gemessen an unseren Financials eher ein erfolgreiches KMU sind. So gibt es bei uns die typischen Gratisgetränke, Gratissnacks und Gratisfrüchte, aber auch Yogakurse, Massagen sowie einen Töggelikasten.“
Neben diesen Annehmlichkeiten warten bei DeinDeal auch immer wieder spannende Arbeitstage auf die Mitarbeitenden. So kam es schon vor, dass man an einem Tag 280 Apfelbäume verkaufte. Ebenfalls verkaufte man innerhalb von drei Tagen 30 Reisen auf die Malediven für jeweils 6‘000 Schweizer Franken. Absolutes Umsatzhighlight bleibt aber der Augenlaser-Deal: An nur einem einzigen Tag setzte DeinDeal damit 1.2 Millionen Franken um.
Angesprochen auf die Frage, was er den jetzigen HSG-Studierenden mit auf den Weg geben möchte, stellt Adrian zwei Dinge heraus:
Erstens: Wer gründen will, muss mit Herzblut bei der Sache sein und sich auch in gewisser Art und Weise aufopfern. „Wir Gründer haben uns in den ersten sechs Monaten kein Gehalt ausgezahlt. Alles ist in der Firma geblieben. Das sogenannte Sweat Equity sollte zwar kein Dauerzustand sein, aber Gehälter zu Marktpreisen darf man insbesondere zu Beginn nicht erwarten. Und auch der Arbeitstag ist kein klassischer 9-to-5-Job. Tagsüber war ich mit der Kundenakquise beschäftigt, abends habe ich die Produkttexte geschrieben und die Bilder hochgeladen und ab Mitternacht dann die Deals manuell freigeschaltet. Wer gründet muss einfach viel selber machen. Daran lässt sich nichts ändern.“
Die zweite Lesson Learnt bezieht sich auf die Investmentrunden. Bei Seed- und First-Rounds sollte die Bewertung nicht das massgebliche Investitionskriterium für die Gründer sein. Es macht wenig Sinn über die Bewertung zu verhandeln, wenn im Grunde nur eine Idee vorliege. Es gäbe ja praktisch keinerlei Anhaltspunkte, mit der sich eine Bewertung zuverlässig kalkulieren liesse. Die Bewertung spiele erst zu einer späteren Phase eine Rolle. Also dann, wenn es um wirklich grosse Investmentbeträge im hohen sieben- bis achtstelligen Bereich gehe und wenn sich diverse Multiples als Referenzpunkt heranziehen liessen.
Wichtiger sei es, sich auf die Details im Beteiligungsvertrag zu konzentrieren, z.B. Mitbestimmungsrechte und Informationspflichten. Die einzelnen Klauseln seien auch insofern wichtig, als dass sie Grundlage für die weitere Zusammenarbeit zwischen Gründer und Investoren darstellen. Wenn man hier nicht hart verhandelt, zahle man später drauf oder der Spass vergeht in der Zusammenarbeit.
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