Author Archives: Lukas Zumbrunn

  • Klimastreiks in der Schweiz

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    Am 2.2.2019 war beispielsweise ein solcher nationaler Klimatag. In der ganzen Schweiz gingen besorgte Menschen für das Klima auf die Strasse. Es ist unser Klima, unsere Zukunft, wir bleiben nicht länger still. Diese Meinung wurde überparteilich aufgenommen und so an die Öffentlichkeit gebracht. Dabei war bis zu diesem Tag die Kritik zu hören, dass doch bloss die Schule geschwänzt werden wolle, der Einsatz für das Klima also nur zweitrangig sei.

    Die Anzahl von Teilnehmenden an diesen Demonstrationen hat jedoch klar gezeigt, dass dieses Argument nur ein Versuch war, die Bewegung für das Klima zu diskreditieren, die engagierten Menschen in ein schlechtes Licht zu stellen und eine Rechtfertigung für Untätigkeit in der Politik zu liefern. Jedoch ist dieses Thema schon lange auf dem politischen Tisch. Das Raumplanungsgesetz wurde 2013 erneuert und bis heute stehen noch viele klimapolitische Abstimmungen an. Diese Streiks kommen also bei Weitem nicht aus dem Nichts.

    Die Sorge, dass durch die Klimaerwärmung Gletscher schmelzen, sollte auch in der Schweiz präsent sein. Und das Nationaldenken („Wenn nur ich etwas ändere, dann bringt das doch nichts“) ist in diesem Thema schon lange nicht mehr richtig. Wir beeinflussen durch unser Verhalten nicht nur unsere Mitmenschen, sondern können durch Recycling, Stromsparlampen und weitere einfache Massnahmen einen echten Beitrag leisten.

    Wer Fleisch aus der Region isst, hinterlässt einen deutlich kleineren ökologischen Fussabdruck und fördert dadurch auch noch die Produktion in der unmittelbaren Nähe. Auch eine Reduktion des Fleischkonsums verkleinert  den Fussabdruck, und wer sich vegetarisch oder vegan ernährt, kommt auf eine noch geringere Emission.

    Dies soll aber kein Appell sein, kein Fleisch mehr zu essen. Es soll vielmehr dazu anregen, den eigenen Konsum zu hinterfragen und bewusster zu leben. Dies hat nicht nur für das Klima einen positiven Effekt, sondern hilft auch der eigenen Gesundheit. Ich mache niemandem Essensvorschriften, das wäre genauso unsinnig wie Kleidervorschriften zu machen… Aber denkt daran, dass eure Entscheidung immer auch Folgen mit sich zieht.

  • 5 Dinge, die im 2. Semester auf die Assessies zukommen

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    1.) Bundesstaatsrecht
    Ja, Vertragsrecht bei Vito war bereits eine grosse Herausforderung. Doch wer Jodel und einschlägige HSG-Meme-Seiten etwas genauer unter die Lupe nimmt, dem sollte das Licht aufgehen, dass auch Recht in Zukunft keine einfache Angelegenheit sein wird.

    2.) WHA
    An alle, die dachten, mit der EWS sei die schlimmste Arbeit vorbei: Die Wissenschaftliche Hausarbeit (WHA) erwartet euch bereits! Natürlich könnt ihr Präferenzen bei den Fächern angeben, dies ist jedoch noch lange keine Garantie, dass ihr auch dieses Fach bekommt. Und wenn künftige BWL-Studierende plötzlich die Zitationsstandards aus dem Rechts-Track anwenden müssen, kann das zu wunderbaren Verwirrungen kommen. Deshalb schon jetzt ein Rat: Sprecht mit den betreuenden Personen, welche Zitationsweise gefragt ist!

    3.) SGMM zum Zweiten
    Auch das SGMM wird im kommenden Semester noch einmal eine Rolle spielen, und die wird möglicherweise grösser, als ihr denkt! Denn es wird nicht nur an der Prüfung verlangt, dass ihr die neuen Kapitel, welche in den kommenden Wochen auf euch warten, könnt. Auch das bisher gelernte darf in einer reflexiv gestalteten und kommunikativ erarbeiteten Prüfung nicht fehlen.

    4.) Der Druck von FiBu
    Wenn anfangs März die Noten bekannt gegeben werden, ist es leider noch nicht durch mit dem Druck. Wer bereits die FiBu-Prüfung bestanden hat, erspart sich einiges an Stress in den kommenden Wochen. Insbesondere wer sich für den zweiten Prüfungstermin nicht genügend vorbereitet oder einfach nicht besteht, steht auf einmal vor der Möglichkeit, nur wegen Buchhaltung nicht in das 3. Semester zu kommen.

    5.) IP
    Das Integrationsprojekt wird die erste seriöse Gruppenarbeit des Bachelors in St. Gallen. Ihr werdet eure BWL-Gruppe viel besser kennenlernen als ihr es für möglich gehalten habt. Gut vorbereitete und motivierte Mitstudierende sind Gold wert, jedoch wahrscheinlich etwa so selten anzutreffen wie eine blaue Katze, also plant genügend Zeit ein, sodass alle auf jeden Fall die Aufgaben rechtzeitig erledigt haben. Denn ich kann euch fast garantieren – es werden sie nicht alle gemacht haben, jedenfalls nicht bis zu dem ausgemachten Datum.

  • Geld mit FIFA verdienen – jetzt auch in der Schweiz möglich

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    prisma: Wie bist du zu eSports gekommen?

    LuBo: Ich habe immer gerne Videospiele gespielt, das schon als kleines Kind. Ich war immer die Person, die sich gerne mit anderen gemessen hat, das Spielen mit Freunden wurde zum Wettbewerb. So kam dann auch der Wettkampfgedanke dazu. Ich habe per Zufall einen Flyer für ein Turnier erhalten und habe mich angemeldet. Vor Ort schätzte ich die Atmosphäre, ich fand es toll, dass sich dort Gleichgesinnte in dem Rahmen ausgetauscht haben. Mit der Zeit wurde ich erfolgreicher und so hat sich das ergeben.

    Du bist  der erste schweizer vollprofessionelle FIFA-Spieler. Was hat sich verändert für dich im Vergleich zu Ihrer vorherigen Anstellung bei einer Bank?

    Das war eine grosse Veränderung meiner Lebenssituation. Vorher war das Gamen ein Hobby, mit dem ich mein Sackgeld etwas aufbessern konnte. Nun ist es mein Beruf und mein Haupterwerb. Mein Bankalltag war nicht sehr abwechslungsreich. Nun habe ich keine normalen Bürozeiten mehr, mein Arbeitstage sehen oft anders aus: Zum Beispiel habe ich deutlich mehr Freiheiten in der Tagesgestaltung – auch wenn ich nicht weniger arbeite als zuvor bei der Bank. Als Profi-Gamer bin ich auch oft am Week-End an Turnieren im Einsatz.

    Wie oft musst du trainieren, um auf diesem hohen Niveau zu bleiben?

    Ich mache täglich drei Sessions à bis zu zwei Stunden, dies ist vor allem so, wenn eine neue FIFA Version erscheint. Nach zwei Stunden brauche ich eine Pause, denn es ist wirklich intensiv, man schaut sich Taktiken an und trainiert gewisse Dinge im Spiel. Danach ist man auch deutlich weniger kreativ, deshalb lege ich diese Pausen ein. Mir ist auch wichtig, dass ich neben dem Gamen auch andere Sachen mache, wie zum Beispiel Sport treiben. Die Sessions werden sich mit der Zeit aber etwas legen, wenn ich merke, dass ich in FIFA19 wieder auf höchstem Niveau mitspielen kann. Dann muss ich so trainieren, dass ich immer bereit bin für ein Turnier. Wenn ein solches näher kommt, steigt auch mein Trainingspensum.

    Trainierst du hauptsächlich alleine oder mit deinen Teamkollegen, vielleicht sogar mit einem Trainer?

    Ich trainiere hauptsächlich alleine im FIFA online Modus „Ultimate Team“, dann gibt es aber einerseits auch interne Trainingssessions mit Teamkollegen und andererseits habe ich auch andere Trainingspartner ausserhalb vom FCB.
    Das Training im Ultimate Team ist sehr wichtig, denn die meisten unserer Turniere finden in diesem Modus statt, deshalb ist es wichtig, dort fit zu sein.

    Von FIFA18 zu FIFA19 hat sich im Spiel einiges verändert. Wie ist das für dich als Profi spürbar, auch zum Trainieren?

    In diesem Jahr war es eine ziemlich grosse Veränderung, vor allem die Schüsse haben sich stark verändert. In FIFA 18 fielen die meisten Tore nach einem Flachschuss, doch diese Tastenkombination hat in diesem Jahr eine neue Funktion. Es ist also ein Prozess, in dem ich mich neu ausrichten muss, denn vieles im eSports ist sogenannte „Muscle Memory“,  viele Tastenkombinationen prägt man sich ein und laufen dann automatisch ab. Allgemein wurde das Spiel viel spektakulärer, für uns als Spieler aber auch für den Zuschauer. Das völlig überarbeitete Schusssystem ist also auch für mich eine Herausforderung. Das macht das Spiel aber auch interessant. Dazu hat das neue Schusssystem auch den sogenannten „Skill Gap“ vergrössert, also der Unterschied vom gewöhnlichen zum professionellen Spieler.

    In den Fankurven verschiedener Clubs wird eSports oft kritisiert. Wie gehst du mit dem um?

    Ich bekomme die Proteste natürlich mit. Es ist etwas Neues. Ich kann verstehen, dass gewisse Fangruppierungen da zurückhaltend sind. Ich versuche mein Bestes, die Klischees, die vorhanden sind, nicht zu repräsentieren und mache mir nicht zu viele Gedanken darüber.

  • KKS – Kann’s Karin Schaffen?

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    Nach ihrer Erklärung, offiziell für den Sitz zu kandidieren, herrschen kaum noch Zweifel daran, dass sie gewählt wird. Es wird im Moment nur noch darüber berichtet, ob sie nicht zu geeignet ist für das Amt. Eigentlich pure Ironie mit Anbetracht auf die momentane Besetzung von den höchsten Ämtern dieser Welt. Eine hohe Kompetenz sollte keinesfalls missfallen, denn Keller-Sutter verbindet diese mit einer hohen Anerkennung in allen politischen Lagern. Von links bis rechts wird ihre Kandidatur unterstützt, sie gilt als Hoffnungsträgerin der FDP.

    Trotz verschiedener Interessensbindungen (wie beispielsweise die Baloise Holding oder der Anlagefonds Pensimo) hat Karin Keller-Sutter keinen ihrer beiden Bundeshausbadges an Interessensvertretungen oder ähnliches weitergegeben. Eine sehr selbstständige Politikerin, die ihre Positionen nicht direkt beeinflussen lässt, wie es scheint.

    Allerdings spricht unter anderem eine Statistik gegen sie: Die Chancen einer Kandidatin oder eines Kandidaten sinken drastisch, die Wahl in den Bundesrat zu schaffen, wenn sie einen zweiten Anlauf brauchen. Und bei Keller-Sutter wird dies der zweite Versuch nach der missglückten Wahl 2010, in welcher Johann Schneider-Ammann die Nachfolge von Alt-Bundesrat Merz antrat.

    Persönlich habe ich teilweise komplett andere Ansichten als die Kandidatin – aus meiner Sicht sollte sich der Bund mehr für gleiche Bildungschancen einsetzten, die Einbürgerung von Terzos (Menschen, die in dritter Generation in der Schweiz leben) vereinfacht werden und ich bin für die Offenlegung von Parteien- und Initiativfinanzierung (alle Angaben von ihrem Smartvote Profil aus 2015). Jedoch bin ich nicht in der Position, sie wählen zu können.

  • Ein Statussymbol für 90.-, so wird man zur Elite!

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    Kleider machen Leute, so hat es sich auch der Uni-Shop der HSG gedacht! Um die Bachelor- und Masterstudenten von der Nicht-Elite abgrenzen zu können, brauchte es ein deutliches Unterscheidungsmerkmal. Dies wurde durch den vergleichsweise günstigen Hoodie vor einigen Jahren endlich erreicht, wobei es Jahr für Jahr wichtiger wird, den Assessies den Pulli nicht schmackhaft zu machen.

    Das Gerücht, dass ein vermeindlicher Assessment-Student auf den Fotos der Startwoche im heiligen Hoodie zu sehen ist, hat auf Jodel grosse Wellen geschlagen. Auch wenn dieses Gerücht Nonsense war – der vermeindliche Assessie war ich – die Problematik ist klar erkennbar! Es kann und darf in den nächsten Jahren die Tradition nicht gebrochen werden, die Elite muss auch weiterhin erkennbar sein.

    Auch ich als stolzer Besitzer und Träger des Symbols für ein abgeschlossenes Assessmentjahr muss sagen, dass es eine insbesondere hinsichtlich der Rangordnung auf den Gängen grosse Erleichterung ist. Wie mir bereits im Militär beigebracht wurde: Man weicht den hierarchisch höher gestellten aus und grüsst entsprechend.

    Innerhalb der Hoodie-tragenden Klasse gibt es jedoch auch Unterschiede. So gibt es ausschliesslich für Studierende auf Masterstufe die Möglichkeit, sich mit ihrem Studiengang zu beschriften und somit innerhalb der Rangordnung noch weiter aufzusteigen. An das amerikanische Modell angelehnt seinen Stolz der Unizugehörigkeit durch einen Hoodie zu zeigen ist also an der Universität St. Gallen angekommen. Auch wird die Kultur gehegt und gepflegt, wie das bei den besonderen Master-Hoodies (schon der Name ist legendär) gut sichtbar wird.

    Lang lebe die Hochkultur der Hoodieträger!

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  • Vom Scheitern von Initiativen

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    Die Fair-Food Initiative erreichte bloss 38.7% Ja-Stimmen, die Initiative für Ernährungssouveränität sogar nur 31,6%. Dies sind, gelinde gesagt, sehr deutliche Resultate für Initiativen die aus meiner Sicht beide einen guten Kerninhalt gehabt haben. Wie konnte es aber nun passieren, dass beide an der Urne chancenlos waren?

    Die Agrar-Initiativen, auch bekannt als Bauern-Initiativen, haben ausschliesslich in den französischsprechenden Kantonen eine Mehrheit gefunden. Der klassische „Rösti-Graben“ ist (wieder einmal) deutlich spürbar.

    Als (wie in der letzten Kolumne wahrscheinlich spürbar) linker Mensch an der Universität St. Gallen war ich enttäuscht über die Resultate, aber auch ich habe nicht beiden Initiativen zugestimmt. Wie in einer der vielen politischen Diskussionen am Rande von prisma-Sitzungen deutlich wurde, konnte ich mich dem gentech-verbietenden Absatz der Ernährungssouveränität nicht anfreunden.

    Im Grundsatz viel Gutes dabei, aber leider nicht gut durchdacht. Dass Bundesrat Alain Berset in der «Arena» auf SRF ein so leichtes Spiel hatte, die (ihm wahrscheinlich sympathische) Fair-Food Initiative und deren Vertreter an die Wand zu argumentieren, ist nur eines der Symptome. Man widersprach sich gegenseitig und zerlegte die eigenen Argumente, ohne dass Berset wirklich etwas machen musste.

    Idee gut – Umsetzung offenbar ungenügend. Denn die Initiative für Ernährungssicherheit, über die wir 2017 abgestimmt haben, hat massive Zustimmung bekommen. Damals waren es 78,7% der Stimmbevölkerung, welche sich für diese Initiative ausgesprochen haben. Die Bevölkerung wurde in der Zwischenzeit nicht ausgetauscht, doch die Inhalte scheinen sich praktisch zu widersprechen, sonst wäre so etwas nicht denkbar, oder?

    Zusammengefasst sind die Unterschiede zwischen der angenommenen Ernährunssicherheits-Initiative (kurz ESI) und den abgelehnten Fair-Food und Ernährungssouveränitäts-Initiative (kurz FFI und ESoI):
    Der Gegenvorschlag zur ESI wurde sowohl durch den Nationalrat als auch durch den Ständerat unterstützt, weder die FFI noch die EsoI konnten eine Mehrheit für sich gewinnen.
    Die ESI war grundsätzlich nur eine gesetzliche Unterstreichung der bisherigen Agrarpolitik des Bundes, während sowohl die FFI und die ESoI konkrete Veränderungen forderten, um eine nachhaltigere Ernährung für die Schweizer Bevölkerung sicherzustellen

    Die Moral aus der Geschichte: Veränderungen sind immer kontrovers und brauchen lange, um gesellschaftlich akzeptiert zu werden.

  • #MeToo und #MeTwo – Was tun?

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    Schon bei #MeToo wurden Stimmen – hauptsächlich aus Amerika – hörbar, dass von diesem Moment an Männer Angst hätten, Frauen einzustellen und sich mit Frauen alleine in der Firma aufzuhalten. Doch solche Kommentare schiessen weit über das Ziel hinaus: die Herausforderung lautet nicht, Frauen anzustellen, sondern vielmehr ein Arbeitsklima zu fördern, in dem sich niemand diskriminiert oder sexuell belästigt fühlt.

    Dies ist bestimmt keine leichte Aufgabe, denn schon in den frühen 1990er-Jahren gab es nach den schweren Vorwürfen der schwarzen Professorin Anita Hill in den Vereinigten Staaten eine ähnliche Debatte, wie wir sie heute miterleben. Im Vergleich zu vor fast 30 Jahren haben wir viele Schritte in die richtige Richtung gemacht. Jedoch ist das Ziel noch in weiter Ferne. Besonders die Führungskräfte der Zukunft sollten sich vermehrt mit der Thematik von Diversity auseinandersetzen, denn bereits durch eine kritische  Auseinandersetzung können Fragestellungen auftreten, welche eine Verbesserung des Arbeitsklimas für alle mit sich bringen könnten.

    Wenn man aufdringliches Verhalten von Mitarbeitenden gegenüber anderen beobachtet, dann sollte man das proaktiv ansprechen und auf die Betroffenen zu- und eingehen. Auch ein grosser Schritt ist es, sich der eigenen Vorurteile bewusst zu werden. Dafür gibt es verschiedenste Tests, wie beispielsweise den Impliziten Assoziationstest (IAT) der Harvard University, den man online für verschiedenste Situationen ausfüllen kann.

    Für mich zeigen solche Bewegungen und Aufdeckungen insbesondere etwas auf: Ein Problem in der zwischenmenschlichen Kommunikation, mangelnder Anstand einzelner Individuen und was geschehen kann, wenn Probleme über Monate oder sogar Jahre teilweise systematisch verschwiegen werden. Und solche Strukturen sind 2018 ebenso verachtenswert wie 1991.

  • Stimmrecht für Ausländer mit Niederlassungsbewilligung C

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    CONTRA

    Ausländerstimmrecht

    Status quo: Der Schweizer Pass ermöglicht das Stimmen und Wählen auf allen politischen Ebenen. Warum der Schweizer Pass die Linie ist, um Stimmen und Wählen zu können, und nicht die C Bewilligung, soll im Folgenden dargelegt werden. Die Wählerinnen und Wähler steuern so gemeinsam das «Schiff», auf dem sie alle sitzen. Doch gibt es auf diesem Schiff auch einige Passagiere, die nicht am kollektiven Meinungsbildungs- und -äusserungsprozess teilnehmen dürfen. Während die Frage um das fehlende Stimmrecht von Kindern oder Menschen, die kurz vor ihrem Lebensende stehen, nie ernsthaft zur Debatte steht, werden vermehrt Stimmen laut, die ein Ausländerstimmrecht fordern: Jeder und Jede mit Niederlassungsbewilligung C soll die gleichen Stimm- und Wahlrechte bekommen, wie die Besitzer eines Schweizer Passes. Das ist Blödsinn.

    Rechte und Pflichten

    Der Schweizer Pass ist wohl einer der begehrtesten Pässe der Welt. So kann man auch jeden verstehen, der das rote Büchlein gerne haben will. Leider hat sich unser Verhältnis zu genau jenem Stück plastifizierten Papier banalisiert: Es ist nicht einfach irgendein Dokument. Es zeichnet jene Personen in diesem Land aus, die zusammen das Staats- und somit auch das Wahlvolk darstellen. Dieser zugegebenermassen durch das Wahl- und Stimmrecht privilegierte Status beinhaltet sogleich Recht und Pflichten. Die Wehrpflicht, die mindestens die Männer unter uns trifft, sei nur ein Beispiel. Wir haben Verfahren und Prozesse festgelegt, die bestimmen, wer in diesen Kreis eintreten darf. Die Anforderungen für den Schweizer Pass verlangen eine gewisse Sozialisierung in der Schweiz sowie die Absicht, dieses schöne Land zu seiner Heimat zu machen. Klar gibt es Hürden. Doch wer bereit ist, diese zu überwinden, um auch mit ans Steuer zu kommen, darf dies gerne tun.

    PRO

    Wer wollte nicht auch schon einmal schlechter behandelt werden, nur weil seine Eltern nicht aus dem «richtigen» Land kommen?

    Richtig – niemand will das!

    Um jedoch die politische Zukunft in der Schweiz kurz- und langfristig mitgestalten zu können, muss man einen Schweizer Pass besitzen. Nun gut, mit Rechten kommen immer auch Pflichten. Doch sprechen wir jetzt einmal nicht vom Militärdienst, der sowieso nur die Männer betrifft. Sprechen wir davon, dass alle AusländerInnen mit einer sogenannten C-Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz steuerpflichtig sind. Oder davon, dass diese Menschen teilweise ihr ganzes Leben in der Schweiz verbracht haben und sich ebenso gut mit den Schweizer Traditionen auskennen wie ich – eine der «Glücklichen» mit Eltern der «richtigen» Herkunft.

    In der Schweiz ist das Bürgerrecht noch immer an finanzielle Mittel gebunden. Aus meiner Sicht ist ein solcher Zensus bei unseren Abstimmungen nicht wünschenswert, eher sollte er verboten sein. Aus diesem Grund scheint es mir eine Farce, den Politik-interessierten Erwachsenen die Möglichkeit zu nehmen, aktiv an der Schweizer Politik teilzunehmen. Geben wir ihrer Meinung im politischen Diskurs ein Gewicht. Das wird ohne das Stimmrecht nicht geschehen, denn wer nicht stimmen darf, dem seine Stimme wird in der Politik auch nicht gehört. In der Schweiz gibt es einen genügend grossen Prozentanteil der Bevölkerung, der gerne mitbestimmen würde, dies jedoch nicht darf. Ausserdem nutzen viele BürgerInnen dieses «exklusive» Recht gar nicht aus und leben nach der Philosophie «die Anderen werden das schon regeln». Wenn die Schweiz wirklich eine Demokratie sein will, dann sollte doch zumindest der Grossteil der Bevölkerung, vor allem jene BürgerInnen, über deren Lebensalltag letztendlich entschieden wird, mitbestimmen können.
    Also gehen wir auf unsere MitbürgerInnen mit Migrationshintergrund zu und verhindern wir die Bildung von Subkulturen, weil man sich vom politischen System ausgeschlossen fühlt! Eine Schweiz für alle, nicht nur die, welche das nötige Glück hatten.

  • Tales of the Drinks of the Week

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    Vor einigen tausend Jahren, als Gummistiefel noch aus Holz geschnitzt wurden, die Erde noch eine Scheibe war und das orangefarbige Trampeltier in Amerika noch nicht an der Macht war, wurde in der ganzen Schweiz überall der gleiche Trank kredenzt. Diese Unart wurde von Geschichtsschreibern das erste Mal im Jahre 1291 bemerkt, bevor die drei Waldstätten sich zum Bunde zusammengeschlossen hatten. Als zeremonieller Abschluss der Unterschrift des Bundesbriefes mit eigenem Blut durch unsere Väter tranken sie  aus einem heiligen Gral ein Getränk, dessen Name damals noch «Birrus Fatalus» lautete. Die Neutralität und der Zusammenhalt der Schweiz führte dazu, dass die Kehlen des gesamten Volkes mit diesem Hopfengetränk benetzt wurden. Dabei wunderten sie sich nicht, was es sonst noch für Genussmittel geben könnte.

    Deutlich später, rund 1898, trafen sich drei Fremde auf dem Rosenberg in St. Gallen. Das gesamte Studentenvolk der neu entstandenen Universität behaupteten sie zu vertreten. Wie in einem schlechten Witz war der eine ein Nachkomme der Habsburger, einer der der Burgunder und der dritte ein Nachfahre von Wilhelm höchstpersönlich. Die drei tranken sich die Birne weich, Tag für Tag, bis Burgunder Junior eine Glutenintoleranz entwickelte. Eine Lösung musste also her: die drei fingen an herumzuexperimentieren, und so entstand eine Karte gegen die Eintönigkeit des Flüssigbrots: DRINKS OF THE WEEK (Das war übrigens auch der Anfang der Verwendung von Anglizismen).

    Wöchentliche Abwechslung wurde möglich, die Voraussetzung für die grossen kulturellen Erfolge der Menschheit,  wie das Kaffeerösten und die Dichtkunst, das Internet und Beerpong.

    In dieser Tradition steht der prisma Drink of the Week. So werden Woche für Woche Durchbrüche im Leben von tausenden Studierenden ermöglicht und die Kreativität gefördert und gefordert.

    Für mehr Kreativität in der Welt der Getränke – prisma Drink of the Week.